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Archiv-Artikel

hamburg heute Blauhelme auf Abwegen

Im B-Movie läuft heute eine Dokumentation über Frauenhandel in Uno-Einsatzgebieten

Ein Einsatz von UN-Blauhelmen gilt als letztes Mittel zur Befriedung von Konflikten. Aber steckt tatsächlich unter jedem blauen Helm ein Friedensstifter? Die mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Fernsehdoku „Die Helfer und die Frauen“ (BRD, 2003) von Karin Jurschick wirft einen kritischen Blick auf eine bislang kaum beachtete Folge der UN-Einsätze im Kosovo und in Bosnien-Herzegowina: auf die faktisch ungebremste Ausbreitung des Frauenhandels in dieser Region und die Mit-Verantwortung der KFOR/SFOR-Truppen.

„Aus manchen Dörfern in Moldawien, der Ukraine oder Rumänien sind alle Frauen unter 40 verschwunden“, sagt die Regisseurin. Frauen und Mädchen würden mit falschen Versprechungen angeworben oder gleich gewaltsam verschleppt, und würden in reichen Ländern zur Prostitution gezwungen.

Der Film zeigt, wie militärische Verbände und politische Organisationen, etwa die unter UN-Führung operierende Internationale Polizei (IPTF) und die International Organisation for Migration (IOM), Probleme zu lösen versuchen, die sie selbst mit verursacht haben.

Im Anschluss an den Film kann diskutiert werden mit Gunda Opfer, Sprecherin der Sektions-Koordinationsgruppe „Menschenrechtsverletzungen an Frauen“ von Amnesty Internationalen. MAXIMILIAN PROBST

B-Movie, Brigittenstr. 5, 20 Uhr