: Jüdisches Leben in der DDR
Über die Situation von Juden in Ostdeutschland wird am 6. April eine Ausstellung im Centrum Judaicum eröffnet. Mit zehn ausgewählten Lebensläufen sollen Themen wie die politische Unterdrückung nach der NS-Diktatur und massive antijüdische Vorurteile in der Zeit des Kalten Krieges dokumentiert werden, teilte das Centrum Judaicum gestern mit. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Zeit von 1945 bis 1956. Die wenigen überlebenden Juden seien in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) schon kurz nach ihrer Befreiung zwischen die Fronten des Kalten Krieges geraten, hieß es. Wegen ihrer Forderung nach Entschädigung und dem Eintreten für den Staat Israel hätte die SED-Führung die jüdischen Gemeinden mehr und mehr als „westliche oder israelische Agentenzentralen“ betrachtet. Zudem hätten die Spaltung Deutschlands und die „stalinistischen Säuberungen“ in Osteuropa zu „besonderen Anfeindungen“ gegen jüdische Kommunisten in der SBZ geführt. Darüber hinaus seien Gemeindemitglieder als „jüdische Nationalisten“ von der Staatssicherheit beobachtet worden. Als hunderte Juden 1953 aus der DDR flohen, hätten die jüdischen Gemeinden einen großen Teil ihrer Autonomie verloren. Die Ausstellung „Zwischen Bleiben und Gehen – Juden in Ostdeutschland 1945 bis 1956“ ist bis zum 30. Juni geöffnet. lep