: Hamburger Kohlekraftwerk auf der Kippe
CDU kommt Grünen entgegen: Alternativen zum KKW Moorburg werden ernsthaft geprüft. Vattenfall verschnupft
HAMBURG ap ■ Bei den Koalitionsverhandlungen in Hamburg suchen CDU und Grüne nach Alternativen zu dem umstrittenen Bau eines Kohlekraftwerks in Moorburg. Laut Focus vereinbarten die beiden Parteien, Anfragen für ein Gaskraftwerk an die Energiekonzerne zu richten. Danach erwägt Bürgermeister Ole von Beust (CDU), den Stromerzeuger zu wechseln. „Statt Vattenfall könnten etwa Eon, RWE oder EnBW zum Zuge kommen.“ Von Beust habe mit einem Vorstandsmitglied von RWE über die Option gesprochen. Eon und EnBW seien vom Hamburger Senat kontaktiert worden. Auf Wunsch der Grünen hatte der Ökostromerzeuger Lichtblick ein Konzept für ein Gaskraftwerk vorgestellt. Die CDU setze allerdings vorrangig auf ein Einlenken von Vattenfall, das bereits über 120 Millionen Euro in das KKW investiert habe und Schadensersatzforderungen erwäge.
Hamburgs Ex-Umweltsenator, der RWE-Manager für erneuerbare Energien, Fritz Vahrenholt (SPD), warnte, dass der Druck auf eine Verlängerung der Restlaufzeiten der AKW „ohne Kohle wachsen“ werde. Die Grünen förderten so den Weiterbetrieb der AKW. Der umweltpolitische Sprecher der Grünen, Christian Maaß, nannte dies „Unfug“.