: Arbeitsmarkt im Aufwärtstrend
Seit 15 Jahren war die Arbeitslosigkeit im März nicht mehr so niedrig wie heute. Im Herbst könnte sie die Drei-Millionen-Marke reißen, hofft die Bundesanstalt
NÜRNBERG ap ■ Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist auf den niedrigsten März-Stand seit 15 Jahren gefallen. Im Vergleich zum Vormonat ging die Zahl der Menschen ohne Job um 110.000 auf 3,507 Millionen zurück, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag mitteilte. Verglichen mit März 2007 betrug die Abnahme sogar 617.000. Die Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,2 Punkte auf 8,4 Prozent.
„Weder der Wintereinbruch noch die Finanzkrise beeinträchtigen die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt“, sagte BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise. Dagegen hätten sich die vergleichsweise milde Witterung, das Saisonkurzarbeitergeld für den Bau und die gute Konjunktur mit der Schaffung sozialversicherungspflichtiger Jobs erneut positiv ausgewirkt. Außerdem mache sich die demografisch bedingte Abnahme des Arbeitskräfteangebots bemerkbar. Für das Gesamtjahr rechnet das zur BA gehörende Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hier mit einem Rückgang um etwa 100.000.
Vom anhaltenden Aufwärtstrend konnten auch im März jüngere und ältere Jobsuchende ebenso wie Langzeitarbeitslose profitieren. Getragen werde der Abbau der Arbeitslosigkeit auch weiterhin von mittelständischen Betrieben, große Unternehmen bauten eher Stellen ab.
Trotz der internationalen Finanzkrise sieht der BA-Vorstand im Moment keine Hinweise auf ein Ende des Aufwärtstrends. Sie könnte lediglich zu einem noch verstärkten Jobabbau bei den Banken und Versicherungen führen. Deshalb korrigierte die Behörde in Anlehnung an Hochrechnungen des IAB ihre Prognose für des Gesamtjahr nach unten und erwartet nun durchschnittlich noch etwa 3,43 Millionen Arbeitslose statt bisher 3,5 Millionen. Dabei könnte nach Weises Worten im September, Oktober oder November auch einmal an der Drei-Millionen-Marke gekratzt werden.