: Klauen überflüssig
Die Polizei in Achim stellt kostenlose Stadträder bereit. Fahrraddiebstahl soll so überflüssig werden
Mit kostenlosen Stadt-Fahrrädern will die Polizei in Achim (Kreis Verden) gegen Fahrraddiebstähle vorgehen. Die zehn „Stadträder“, die es seit Mittwoch in Achim gibt, kann jeder leihen, fahren und wieder abstellen. Hintergrund der Idee ist, dass viele Diebe die gestohlenen Fahrräder nur kurz benutzen wollten.
Das Achimer Projekt sei zunächst auf drei Monate angelegt, erklärte Polizeisprecher Jürgen Menzel. Danach solle geprüft werden, ob es sich bewährt habe. Die Kosten seien bewusst gering gehalten worden. Bei den „Stadträdern“ handele es sich um „ganz einfache“ Fundräder, die sonst von der Stadt versteigert worden wären. Sie seien weiß lackiert und mit einem Logo versehen worden. „Das lohnt nicht, diese Fahrräder zu klauen“, erklärte Kriminaloberkommissar Axel Decker.
Rund 260 Fahrraddiebstähle seien im vergangenen Jahr in der Stadt Achim registriert worden, sagte Decker. 120 Räder wurden gefunden, allerdings hätten nur wenige wieder ihrem Besitzer übergeben werden können. Nach einiger Zeit würden die Fundfahrräder dann versteigert.
In Hannover kam ein Stadtrad-Versuch 1997 über eine kurze Probezeit nicht hinaus. Das Projekt sei damals aus finanziellen Gründen gescheitert, weil sich nicht genügend Sponsoren fanden, sagte der Radverkehrsbeauftragte der Stadt, Siegmar Surrey. „Wir haben aber als kleine Alternative zumindest einen zentralen Fahrrad-Verleih am Hauptbahnhof.“
In Braunschweig, Oldenburg und Bremen gibt es keine kostenlosen Stadträder. Aus Hildesheim dagegen kommen positive Signale. Es sei ein „interessantes Projekt“, sagte der Sprecher der Stadt, Horst Richter. Allerdings habe sich die Stadtverwaltung noch nicht damit befasst. DPA