: Was Kindern guttut
betr.: „Auslaufmodell Tagesmutter“
Ich bin Mutter von zwei Kindern, die eine der beschriebenen Großpflegestellen besuchen. Alle Welt redet darüber, dass kleine Kinder schon möglichst früh möglichst optimal gefördert werden sollen, und jedem, der mit diesen Kindern zu tun hat, ist klar, dass das nur durch die genügende Anzahl von qualifizierten, liebevollen Erwachsenen zu leisten ist.
Da soll nun aber ein Modell ausgetrocknet werden, das seit über zwanzig Jahren genau diese Arbeit hervorragend leistet: kleine Gruppen, familienähnliche Strukturen mit Altersmischung, hochqualifizierte Männer und Frauen, die ganz nah an den Kindern dran sind und sie dadurch wirklich fördern können. Und das alles kostet das Jugendamt auch noch deutlich weniger als ein Platz in einer großen Kita. Jawohl, weniger!
Wir erleben jeden Tag, dass diese Form der Betreuung unseren Kindern guttut und sie nachhaltig fördert. Warum soll man etwas Gutes, lange Bewährtes abschaffen, nur weil der Gesetzestext offenbar am Schreibtisch ohne Realitätsbezug verfasst wurde. Warum nicht lieber (wie in Dänemark) ein gutes Beispiel nehmen und es vervielfältigen? Dass der Wunsch der Eltern hierzu da ist, lässt sich an den langen Wartelisten auf die Plätze der Großpflegestellen ablesen.
MANUELA WIESENSEE, Berlin