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Archiv-Artikel

das wetter: der hänrie-nonnen-breis

Rüdiger Erbsenwirt hatte sein Hobby zum Beruf gemacht: Er war Legastheniker. Früher hatte er nur für sich im stillen Kämmerlein Fehler aneinandergereiht. Dann verwechselte er Buchstaben, ließ manche aus oder verdrehte sie, bis die Worte in ihrer ursprünglichen Bedeutung kaum mehr zu erkennen waren. Erbsenwirt war ein solch leidenschaftlicher Legastheniker, dass er Tag und Nacht an seinen Arbeiten feilte – bis er eines Tages ein „Maisterwärk“ vollbrachte: Kein Wort war mehr korrekt. So wurde der große Erbsenwirt zum wohl bekanntesten Legastheniker seiner Zeit. Er wurde gefeiert und konnte endlich von seiner Leidenschaft leben. Als Höhepunkt seiner Karriere bekam er den „Hänrie-Nonnen-Breis“ und war „glöklig“.