VORMERKEN
: Wie man sich ein Bild von der Welt macht, streng wissenschaftlich natürlich

Wenn man Glück hat, bekommt man vielleicht mal von so einem freischweifenden Sektierer eine Broschüre zugesteckt, wo detailliert die Vorstellung von unserer Welt entwickelt wird, die hier angesichts der Knappheit des Raum nur sehr ungefähr zusammengefasst wiedergegeben werden kann: dass man sich nämlich unser Universum tatsächlich als Kugel vorstellen müsse, nur sozusagen alles umgestülpt, womit der Mensch an der Innenseite dieser Kugel klebt und auch nach innen in irgendwelche kosmische Nebel mit der Sonne und den Sternen (und Gott sowieso) blickt. Die Nebel aber verwirren alle vom Menschen geleisteten Messungen derart, dass die Ergebnisse nichts besagen. Am allerwenigsten, dass es sich mit der Welt genau andersherum verhält. Ein nicht haltbarer Unfug, stöhnen jetzt natürlich nicht nur die Naturwissenschaftler. Aber gerade Letztere sollten nicht vergessen haben, dass selbst die Naturwissenschaft mal der festen Meinung war, dass die Erde eine Scheibe sei. Im Rahmen der Akademievorlesung „Weltbilder“ stellt Jochen Brüning morgen in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften weitere „Weltbilder der Naturwissenschaft“ vor und fragt dabei auch, wie eben die Weltbilder die Wissenschaft selbst prägen. TM

„Weltbilder der Naturwissenschaft“: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Jägerstraße 22 Donnerstag, 15. Mai, 18.30 Uhr. Eintritt frei. Info: bbaw.de