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WAS MACHT EIGENTLICH ... Dieter Hoeneß?Doch noch auf den Uefa-Cup hoffen

Ach, was war das schön. Legendäre Europapokal-Abende gab es in der jüngsten Hertha-Vergangenheit. Etwa gegen Servette Genf (0:0, 0:3), Groclin Grodzisk (0:0, 0:1) oder Rapid Bukarest (0:1, 0:2). Ja, Hertha und der Uefa-Cup, das ist schon eine dicke Freundschaft. Letztmalig durfte sich die Mannschaft vor zwei Jahren blamieren, als sie gegen die Dänen von Odense BK ausschied. Seitdem war es vielleicht gar nicht so ungewollt, dass Hertha mit teils grausamem Fußball im Mittelfeld der Bundesliga dümpelte. Nur nicht wieder nach Europa, auch wenn das Manager Dieter Hoeneß jedes Jahr als Ziel ausgibt. Geschickt wurde auch dieses Jahr an einer Nichtqualifikation gefeilt.

Vermutlich vergebens – denn die Uefa lässt nicht locker. Über eine Fair-Play-Wertung könnte Hertha BSC jetzt den europäischen Wettbewerb erreichen. Der deutschen Bundesliga wurde ein Startplatz zugelost, der an das fairste nationale Team vergeben werden soll. Und siehe da: Das könnte die Hertha sein. Ohne Platzverweis überstand die Mannschaft die bisherige Saison. In der Fairness-Tabelle belegt sie Platz 1. Nahezu unvorstellbar, spielt doch eines der gefürchtetsten Raubeine in Berlin. Josip „Joe“ Simunic. Stolze drei Platzverweise ergatterte er in der vorigen Saison. Dieses Jahr hielt er sich merklich zurück.

Vielleicht war die mangelnde Härte Herthas Taktik. Nun führt wohl ausgerechnet sie per Umweg ins geliebte Europa. Zumindest Manager Dieter Hoeneß wird es freuen. Und die Vertreter aus Armenien, Litauen und San Marino. JOH FOTO: AP

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