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Archiv-Artikel

Viel Deutsch auf Kuba

betr.: „Deutsch zu schwer“, taz vom 10./11./12. 5. 08

Liebe Genossin Weber, laut einem Bericht in der taz hast Du geklagt, in einigen Staaten sei es „faktisch unmöglich, Deutsch zu lernen“, und hast neben Irak und Honduras auch Kuba genannt. Deine Behauptung ist, soweit sie Kuba betrifft, nachweislich falsch. Neulich habe ich bei einer Veranstaltung in der Außenstelle Bonn der kubanischen Botschaft neben María gesessen, sie ist Kubanerin, spricht aber akzent- und grammatikfehlerfrei Deutsch. Sie hat Deutsch in Kuba gelernt. In Kuba gelerntes Deutsch sprechen auch der kubanische Botschafter und sein Vorgänger. Die Dolmetscherin der Außenstelle hat ebenfalls Deutsch in Kuba gelernt. Eine Freundin von mir, Kubanerin, gibt ihre in Kuba gewonnenen Deutschkenntnisse als Leiterin eines VHS-Kurses an andere Ausländer weiter.

Merkwürdigerweise ist Deutsch in Kuba noch immer eine sehr gefragte Fremdsprache, weshalb es entsprechende Angebote gibt: Deutsch wird an der Universität von Havanna gelehrt. Eine andere Möglichkeit ist der Besuch eines Sprachkurses der Cátedra Alexander und Wilhelm von Humboldt. In ganz Kuba gibt es eine Menge ähnlicher Sprachschulen, von der westlichen Provinz Pinar del Río bis in die östlichste Provinz Guantánamo. Außerdem wird in dem Fernsehkanal „Universität für alle“ seit einiger Zeit auch ein Fernkurs in Deutsch angeboten. GÜNTER BELCHAUS, Kirchhundem

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