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Archiv-Artikel

unterm strich

Elke Heidenreich ist die einflussreichste deutschsprachige Intellektuelle – die Literaturkritikerin erreichte im „Frauen-Ranking 2008“ des Magazins Cicero den ersten Platz, gefolgt von Emma-Herausgeberin Alice Schwarzer und der österreichischen Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek. Ermittelt wurde die Rangliste auf Grund der Präsenz der Frauen in den 160 wichtigsten deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften seit 1998 sowie über Verweise im Internet und im Munzinger-Personenarchiv. Heidenreich, die im ZDF das Literaturmagazin „Lesen!“ moderiert, zeigte sich über ihren Stellenwert erfreut und betrübt zugleich. „Es freut mich, weil ich daran merke, dass ich wahrhaftig bin. Und es betrübt mich, weil ich ja letztlich nur ehrlich, normal und gerade bin. Wenn das schon das Besondere ist – wie krank sind wir dann eigentlich?“ In den Top Ten des Rankings folgen übrigens die Regisseurin Doris Dörrie, die Schriftstellerin Christa Wolf, die Autorin Cornelia Funke, Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan, Publizistin Iris Radisch, Bischöfin Margot Käßmann und Juristin Jutta Limbach.

Der russische Milliardär Roman Abramowitsch investiert womöglich nicht nur in Fußballclubs, sondern auch in Kunst: Der Unternehmer und Besitzer des FC Chelsea soll die Gemälde von Lucian Freud und Francis Bacon gekauft haben, die letzte Woche zu Rekordpreisen an einen anonymen Bieter versteigert wurden. Das berichtet zumindest die Zeitung Daily Mail. Mit umgerechnet 21 Millionen Euro ist Freuds „Benefits Supervisor Sleeping“ das teuerste Bild eines lebenden Künstlers, Francis Bacons „Triptych, 1976“ hat mit 55,7 Millionen Euro den Auktionsrekord für Nachkriegskunst gebrochen. Die Bilder könnten eines Tages in Moskau zu sehen sein, wo die Freundin von Abramowitsch, Dascha Schukowa, offenbar die Eröffnung einer Kunstgalerie plant. Eine „Verlagerung der Macht in der Kunstwelt“ konstatiert die Herausgeberin der Kunstfachzeitschrift The Art Newspaper, Cristina Ruiz, „weg von europäischen und amerikanischen Sammlern, die verstärkt an Sammler aus Russland und dem Nahen Osten verkaufen“.