HAMBURG KOMPAKT

Flächenverbrauch

Die Umweltschutzorganisation BUND hat die Siedlungspolitik des Hamburger Senats als eine Kampfansage gegen den Erhalt der biologischen Vielfalt kritisiert. „In der Hansestadt werden jedes Jahr mehr als 300 Hektar für Siedlungszwecke geopfert“, erklärte BUND-Landesgeschäftsführer Manfred Braasch am Dienstag mit Blick auf die derzeitige UN-Naturschutzkonferenz in Bonn. Er forderte den schwarz-grünen Senat auf, eine Obergrenze von 50 Hektar pro Jahr festzulegen und Bebauungspläne zu überprüfen. In dem schwarz-grünen Koalitionsvertrag ist eine „Trendumkehr durch mehr Flächenrecycling und Konversionsflächennutzung“ vereinbart worden.

Verdacht erhärtet

Rund eine Woche nach einem Messerangriff auf einem Hamburger S-Bahnhof ist der 16-jährige mutmaßliche Täter am Dienstag verhaftet worden. Nach Polizeiangaben war der Jugendliche am Pfingstmontag mit einem 42-jährigen Mann in Streit geraten und hatte diesem mit einem Messer in den Bauch gestochen. Der Mann hatte den 16-Jährigen offenbar mehrmals auf das geltende Rauchverbot hingewiesen. Daraufhin war die Situation eskaliert. Der mutmaßliche Täter war nach der Tat zunächst vorläufig festgenommen, später aber wieder freigelassen worden. Durch Zeugenaussagen habe sich der Tatverdacht nun erhärtet, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Der Jugendliche soll der Polizei bereits einschlägig bekannt sein, unter anderem wegen Körperverletzung. Das Amtsgericht Hamburg erließ nun Haftbefehl wegen schwerer Körperverletzung. Der 16-Jährige sitzt in Untersuchungshaft, nachdem ihn die Ermittler am Dienstag in der Wohnung seiner Eltern gefasst hatten.

Schritte gegen Armut

Ver.di-Landeschef Wolfgang Rose fordert anlässlich des jüngsten Armutsberichts vom Senat mehr Einsatz gegen die soziale Spaltung in Hamburg: „Hier leben die meisten Millionäre, aber auch immer mehr Arme und Menschen mit Abstiegsängsten. Doch bisher ist nicht erkennbar, dass dies ein Thema ist für die Senatskoalition“ sagte Rose. Der Gewerkschafter fordert die Anhebung der Regelsätze nach Hartz IV auf 420 Euro monatlich und eine zusätzliche Steigerung der Regelsätze für Kinder. Hamburg sollte zudem Ein-Euro-Jobs durch sozialversicherungspflichtige, fair entlohnte Arbeit ersetzen.TAZ / DPA