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Archiv-Artikel

Betr.: kinotaz nord

B

Badland USA 2007, R: Francesco Lucente, D: Jamie Draven, Grace Fulton

„Die Schatten des Krieges: Ein Irakveteran läuft Amok und flieht mit seiner Tochter quer durch die USA. Mit bedrückender Konsequenz erzählt Francesco Lucente vom Scheitern des amerikanischen Traums. Dass man über die bombastische Musik und inszenatorische Längen hinwegsieht, unterstreicht nur, welche Sogwirkung von diesem bewegenden Porträt eines Mannes ausgeht, dessen Leben sich anfühlt, als würde die Welt mit Fäusten auf ihn einschlagen.“ (Cinema) HB

BenX Belgien/Niederlande 2007, R: Nic Balthazar, D: Greg Timmermans, Laura Verlinden

„Im Online-Spiel ist er der Star, der seinen unbeirrbaren Helden „BenX“ durch eine mystische Landschaft steuert, doch im Leben kann sich Ben nicht durchsetzen. Der 17-Jährige ist hochbegabt, leidet aber unter einer autistischen Störung und kann die Probleme des Schulalltags nur durch feste Rituale und das Eintauchen in seine virtuelle Welt kompensieren. Doch das Mobbing durch fiese Schulkameraden nimmt zu. Raffiniert hat der Belgier Nic Balthazar in seinem Teenie-Drama die Ebenen des Realfilms und der Online-Welt verknüpft. Eine feinfühlige Abhandlung über Intoleranz und mediale Fluchten.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH, OL

Bird‘s Nest - Herzog & de Meuron in China Schweiz 2008, R: Christoph Schaub, Michael Schindhelm

„Chinesen sind anders. Die lehnen schon mal einen Architekturentwurf ab, weil die geplante Form wie eine Schildkröte aussieht. Die hat keinen guten Ruf in China. Anders das Vogelnest - womit die renommierten Baseler Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron Glück haben. Das von ihnen entworfene National Stadium für Olympia 2008 erinnert in China an ein Vogelnest und wird gebaut. Vier Jahre lang begleitet der Film das Duo. Faszinierend: Moderne Architektur trifft auf chinesische Tradition.“ (Cinema) HH

Blöde Mütze Deutschland 2007, R: Johannes Schmid, D: Johann Hillmann, Lea Eisleb

„Die betitelte Kopfbedeckung will nicht zu ihrem zwölfjährigen Träger passen: ‚Champion‘ steht auf dem Baseballcap des wohlbehüteten, etwas schmächtigen Martin , der mit seinen Eltern in das verschlafene Nest Bellbach gezogen ist. Neue Freunde, neue Schule und die hübsche, gleichaltrige Silke sowie der coole Rivale Oliver sorgen für Aufregung. Ohne dramatische Exzesse und erhobenen Zeigefinger verknüpft Regisseur Johannes Schmid nach der gleichnamigen Romanvorlage seines Bruders Thomas virtuos die Alltagssorgen seiner jugendlichen Protagonisten. Ein authentischer Jugendfilm, der den Kinder-Medien-Preis erringen konnte.“ (Rheinischer Merkur) HB, HH

Brügge sehen... und sterben? Großbritannien 2008, R: Martin McDonagh, D: Colin Farrell, Brendan Gleeson

„Nach einem Mord mit tragischen Nebenwirkungen schickt Gangsterboss Harry seine beiden Killer Ray und Ken zum Abtauchen nach Brügge. Die irischen Wurzeln von Theaterautor Martin McDonagh sind auch in seinem Filmdebüt sichtbar. Seine Komödie ist eine Liebeserklärung an das irische Naturell, das vor allem Colin Farrell fluchend, flirtend, trinkend und schlagend verkörpert, aber auch an den Schauplatz Brügge. Surreale Szenen reichern die Story an, die im Hitmen-Genre einen amüsanten Ableger zeugt. Ein moralisches Märchen über Mörder, die Charakter zeigen.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, HL, KI, OL

C

Caramel Frankreich 2007, R: Nadine Labaki, D: Nadine Labaki, Ismaïl Antar

„Der Film schildert den Alltag von fünf Frauen in einem Beiruter Friseursalon – mit amourösen, familiären, kosmetischen und beruflichen Problemen, wie sie auch in Barcelona oder Biarritz an der Tagesordnung sind. Auf den zweiten Blick liefert Filmemacherin Nadine Labaki eine für westliche Beobachter sehr aufschlussreiche Komödie über die Zustände im Libanon, wo die Frauen einen anstrengenden Slalom zwischen Moderne und Religiosität absolvieren müssen. Eine lesbische Schwärmerei, eine heimliche Affäre oder eine vor der Ehe verlorene Unschuld erhalten hier ein ganz anderes Gewicht. Das ist warmherzig, amüsant und melancholisch, dazu famos gespielt.“ (Cinema) HB, HH

Chiko Deutschland 2007, R: Özgür Yildirim, D: Denis Moschitto, Moritz Bleibtreu

„‚Chiko‘, ein türkischer Kleinganove, und sein Kumpel Tibet träumen davon, eines Tages im weißen Mercedes über das harte Pflaster ihres Viertels zu gondeln und der Kiezgröße Brownie das Revier streitig zu machen. Mit viel Schmackes hat Özgür Yildirim diesen von Fatih Akin produzierten Hamburger Gangsterfilm inszeniert, rüde und ungestüm wie seine Helden. Auch ein wenig Protzgehabe ist dabei, wenn Yildirim dem Zuschauer in den Dialogen ständig Slangausdrücke um die Ohren haut, um zu beweisen, wie gut er die Straße kennt, oder wenn er bei Gewaltszenen das zeigt, was besonders weh tut. Doch mit genauem Blick, zupackender Inszenierung und viel Humor erschafft er schillernde Figuren, die ihre Herkunft aus anderen Filmen wie Martin Scorseses ‚Hexenkessel‘ immer mehr vergessen lassen.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, KI

Children of Men USA/Großbritannien 2005, R: Alfonso Cuarón, D: Clive Owen, Michael Caine / Originalfassung ohne Untertitel

“,Children of Men‘ beschreibt die Zukunft, wie sie erschreckender kaum sein könnte: Im Jahr 2027 gibt es keine Kinder mehr auf der Erde, die Menschen sind schon lange unfruchtbar, weltweit regieren Angst, Terror, Chaos. Der resignierte Angestellte Theo hat sich mit dem sicheren Untergang mehr oder weniger abgefunden, bis ihn eine Rebellenorganisation bittet, ein schwarzes Mädchen , das die Hoffnung der ganzen Welt in seinem Bauch trägt, zu beschützen. Mit schwindelerregendem Tempo und spektakulärer Kameraführung jagt Regisseur Alfonso Cuarón (,Y tu Mamá también‘) den Zuschauer in dem sehr sehenswerten Film durch seine finstere wie realistische Version der Apokalypse, ohne dass je eine Sekunde zum Luftholen bliebe.“ (Der Spiegel) HH

D

Daddy ohne Plan USA 2007, R: Andy Fickman, D: Dwayne „The Rock“ Johnson, Madison Pettis

„Ein niedlicher Knirps wirbelt das Leben des Footballstars Joe durcheinander. Wie Vater und Tochter gegen alle Widerstände zueinanderfinden und wie Joe rechtzeitig zum tränenreichen Happy End erkennt, was im Leben wirklich zählt, folgt einer gängigen Formel für kindgerechte Familienunterhaltung, die schon in zahllosen Disney-Produktionen erprobt wurde. Den Unterschied machen die beiden wunderbar harmonierenden Protagonisten. Wenn sich der Actionfilm-Held Johnson (‚Doom‘), der sein Comedy-Potenzial bereits in „Be Cool“ unter Beweis gestellt hat, mit der temperamentvollen Kinodebütantin Madison Pettis kabbelt oder beim Kinderballett sein Bestes gibt, stimmt die Chemie. So charismatisch wurden uns olle Kamellen schon lang nicht mehr.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Die Drachenjäger Frankreich/Deutschland 2008, R: Guillaume Ivernel, Arthur Qwak

„In der Zukunft ist die Erde kein kein schöner runder Planet mehr, sondern besteht aus unzähligen übersichtlichen Bruchstükken, auf denen es sich die Erdbewohner mehr oder weniger gemütlich eingerichtet haben. Zu allem Überfluss machen ihnen allerdings noch ein paar Drachen das Leben schwer. Das Drachenjäger-Gespann Gwizdo und Lian-Chu machen sich gemeinsam mit Zoe auf, dem Einhalt zu gebieten. Die deutsch-französische Koproduktion zeigt einmal mehr, dass nicht nur die Amerikaner das CGI-Handwerk beherrschen. Und auch wenn die Vorlagen, von ‚Ice Age‘ bis ‚Shrek‘ unübersehbar sind. gelingt es dem Film einen ganz eigenen Charakter zu entwickeln, der nicht zu letzt vom nicht immer Kleinkind-tauglichen, anarchischem Witz profitiert.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Drowning by Numbers (Verschwörung der Frauen) Großbritannien/Niederlande 1988, R: Peter Greenaway, D: Joan Plowright, Juliet Stevenson

„Drei Frauen aus drei Generationen ertränken ihre Ehemänner und verbünden sich mit dem Leichenbeschauer, um die Morde zu vertuschen. In grandiosen Farb- und Lichtkompositionen als Abfolge makaber-surrealer Spiele von eigensinniger Logik inszenierter Film, der zahllose Ideen-Assoziationen entfesselt. Ohne sich auf eine faßbare Aussage festzulegen, erweckt der Film mitunter den Eindruck des Prätentiösen und nur vorgetäuschter Tiefe. Die makaber-fatalistische Schlußkonsequenz, die jeglichen Wertegehalt des menschlichen Daseins in Frage zu stellen scheint, fordert zur Diskussion und zum Widerspruch heraus.“ (Lexikon des internationalen Films) HB

E

120 - Der Film Türkei 2008, R: Özhan Eren, Murat Saraçoglu, D: Özge Özberk, Cansel Elcin

Ein Kriegsdrama, das in der Türkei des I. Weltkriegs spielt, wo 120 Kinder Munition durch die Berge schaffen müssen. (hip) H, HB, HH, KI

Ein Mann für alle Unfälle USA 2008 , R: Steven Brill, D: Owen Wilson, Leslie Mann

„Sie sind ein kümmerliches Trio: Vom ersten Tag an werden der rundliche Ryan, Brillenträger Wade und der schmächtige Emmit an ihrer neuen Schule herumgeschubst. Vor allem Rowdy Filkins hat es auf sie abgesehen. Um mit einem blauen Auge davonzukommen, heuern die Prügelknaben einen Bodyguard an. Ein gewisser Drillbit Taylor mit ominöser Army-Vergangenheit erhält den Zuschlag. Bereitwillig schleust sich ihr Beschützer als „Vertretungslehrer“ an ihrer Schule ein -- und findet schnell Anschluss beim weiblichen Lehrkörper. Im Gegensatz zum saftigen Überraschungshit „Superbad“ haben Apatow und Rogen diesmal weitgehend auf ihren vulgären Humor verzichtet. Das ist vielleicht pädagogisch wertvoll, macht den Film aber auch etwas zu lahm.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI, OL

Ein Schatz zum Verlieben USA 2007, R: Andy Tennant, D: Matthew McConaughey, Kate Hudson

„Matthew McConaughey spielt den Ex-Mann von Kate Hudson, der in Konkurrenz zu ein paar tumben Gangstern einem Unterwasserschatz auf der Spur ist. Der Film möchte romantische Versöhnungskomödie und Schatzsucherabenteuer zusammenbringen – leider funktioniert keins von beidem. ‚Ein Schatz zum Verlieben‘ ist stattdessen ein plätscherndes und konsequent lachfreies Nichts mit Sonne-Strand-Meer-Flair und Durchschnittsaction.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

21 USA 2008, R: Robert Luketic, D: Jim Sturgess, Kevin Spacey

„‚21‘ ist die entscheidende Zahl beim Black Jack und das Alter des von Jim Sturgess gespielten Helden Ben. Der schließt sich einer Gruppe von Zockern um die attraktive Jill (Kate Bosworth) an, um genug Geld für sein Studium zu verdienen. Kevin Spacey gibt mit dem Charme des Verführers wunderbar süffisant Bens Lehrmeister an der Uni und am Kartentisch und vertritt hier wie da die These, es komme einzig auf Kombination und ein gutes Zahlengedächtnis an. Natürlich hat das vermeintlich sichere System Lücken, die der von Robert Luketic inszenierte Film leider sehr vorhersehbar aufdeckt. Spielen nach Zahlen, das mag aufgehen. Filmen nach Zahlen führt zur Langeweile.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, KI, OL

Es geht um alles Deutschland 2008, R: Nina Pourlak

„Dokumentarfilm über den aus Armenien stammenden Boxweltmeister im Mittelgewicht, Arthur Abraham, und seinen Trainer Ulli Wegner, der schon für die DDR als Sportler und Trainer zahlreiche Medaillen gewann. Der Film beobachtet mit Genauigkeit und Humor den Alltag des ungleichen Paars und beschreibt den mühseligen und oft schmerzhaften Weg zum Ruhm im Rampenlicht der Fernsehkameras.“ (tip) HH, KI

F

Fahrenheit 451 Großbritannien 1966, R: Francois Truffaut, D: Oskar Werner, Julie Christie

“In einem utopischen Staat, in dem Bücher verboten sind, entdeckt ein Feuerwehrmann, der für die Vernichtung alles Geschriebenen zuständig ist, die Welt der Bücher. Denunziert und verfolgt, flieht er schließlich ins Land der Buchmenschen. Eine Parabel gegen totalitäre Regimes und Konformismus, die Kommunikationsstrukturen und ihre Begrenztheit thematisiert.Man hätte aus der literarischen Vorlage einen technischen Zukunftsknüller a la ‚Flucht ins 23. Jahrhundert‘ machen können, Truffaut setzt aber andere Schwerpunkte: Durch Verzicht auf utopisches Brimborium gelingt es ihm, eine weit entfernte utopische Gefahr - die Unterdrükkung der Gedankenfreiheit - in die unmittelbar bevorstehende Zukunft zu verlegen.“ (Lexikon des Science Fiction Films) HH

Flamenco mi vida Deutschland 2008, R: Peter Sempel

„Flamenco Mi Vida“ ist, wie der eher Abgeschmacktes erwartbar machende Titel deutlich macht, ein Film über Flamenco. Doch so „richtig“ Dokumentarfilm natürlich nicht. Informieren tut man sich über Ursprünge, Formen und Stars des Flamenco besser woanders. Hier kann man sie stattdessen erleben. Von Sevilla bis Yokohama folgt Sempel der Spur einer Leidenschaft, filmt Profis, Schüler, Afficianados. Und setzt dabei nicht einfach Schritt auf Schritt. Der Flamenco ist schließlich kein Standardtanz, sondern ein Zustand, ein Gefühl. Wie mitreißend das sein kann, genau das zeigt Sempel.“ (taz) HH

Fleisch ist mein Gemüse Deutschland 2008, R: Christian Görlitz, D: Heinz Strunk, Maxim Mehmet

„Der Hamburger Entertainer Heinz Strunk führt höchstpersönlich durch die Verfilmung seines gleichnamigen Bestsellerromans, einen autobiografischen Rückblick auf die 80er Jahre, in denen der Autor mit der Tanzkapelle Tiffanys und dem eloquenten Bandleader Gurki über die norddeutschen Dörfer getingelt ist. Zwar ist das Jammertal einer verklemmten Jugend wesentlich weicher gezeichnet als im Buch. Doch dafür gewinnt Strunks schlagerselige Geschichte durch exzellente Darstellungen der Frauenfiguren eine menschliche Dimension.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL

Der Fliegende Händler Frankreich 2007, R: Eric Guirado, D: Nicolas Cazalé, Clotilde Hesme

„Erzählt wird von einem mürrischen Stadtmenschen, der nach Jahren in sein so idyllisches wie abgelegenes Heimatdorf zurückkehrt. Er soll der Mutter im Lebensmittelladen aushelfen, nachdem der Vater schwer krank geworden ist. Mit dabei: Seine schöne Nachbarin, die in Ruhe aufs Examen büffeln will. Missmutig nimmt der Heimkehrer die Lieferfahrten in die fast nur noch von Greisen bewohnten Bergdörfer wieder auf. Doch statt wie befürchtet in der Provinz zu versauern, lernt er den ruppigen, aber herzlichen Menschenschlag schätzen - und entwickelt sich zum guten Hirten der Hinterwäldler. Gefällig mischt Regisseur Guirado Zartbitteres mit Süßem, Liebesfreud, Herzschmerz und Familienknatsch, ohne je den Verdacht zu erregen, das Ganze könne unhappy enden. Beiläufig reicht der Blick auch in die Problemzonen des ländlichen Raums: das soziale Veröden der Dörfer, der ökonomische Druck auf die kleinen Lädchen – und wie darunter die privaten Beziehungen leiden.“ (Schwäbisches Tagblatt) HB, HH

Freischwimmer Deutschland 2007, R: Andreas Kleinert, D: Frederick Lau, August Diehl

„Rico ist unglücklich in seine Mitschülerin Regine verliebt und wird von dem tumben Sportlehrer Sammer schikaniert. Als Rico sich mit dem Kunstlehrer Wegner anfreundet, finden zwei Unverstandene zusammen, die es den andern endlich mal zeigen wollen. Hervorragende Schauspieler können nicht verhindern, dass der Horror hier eine reine Behauptung bleibt. Ein Genrefilm, der sich über weite Strecken nicht traut, Genre zu sein.“ (tip) HH

G

Die Geheimnisse der Spiderwicks USA 2007, R: Mark S. Waters, D: Freddie Highmore, Mary-Louise Parker

„Tempo- und effektreiche Verfilmung einer Jugendbuchreihe über drei Geschwister, die eine Welt magischer Kreaturen wiederbeleben. Gute Effekte, dynamische Actionsequenzen und ein meist kitschfreier Ton sind die Stärken dieses Big-Budget-Abenteuers, das vor der Kamera Kinderstar Freddie Highmore in einer Doppelrolle und dahinter Spitzenkräfte der Branche präsentiert. Wirklich Neues erwartet den Harry-Potter-erfahrenen Fantasyfan zwar nicht, aber der Mix aus Witz und durchaus düsteren Spannungsmomenten garantiert trotzdem attraktives Family-Entertainment.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH

Die Geschwister Savage USA 2007, R: Tamara Jenkins, D: Laura Linney, Philip Seymour Hoffman

„‚Die Geschwister Savage‘ stehen stellvertretend für Millionen Menschen vor einer fast unlösbaren Frage: Wohin mit Opa? Lenny Savage leidet unter Altersdemenz; seine erwachsenen Kinder Wendy und Jon, die dem lieblosen Vater seit Jahrzehnten aus dem Weg gegangen sind, müssen sich plötzlich um ihn kümmern. Eine Odyssee durch Pflegeheime aller Preisklassen beginnt: Der amerikanischen Regisseurin und Drehbuchautorin Tamara Jenkins und ihren exzellenten Hauptdarstellern ist eine kleine, feine Tragikomödie über ein großes Thema gelungen.“ (Der Spiegel) HH

H

Half Nelson USA 2006, R: Ryan Fleck, D: Ryan Gosling, Shareeka Epps / Originalfassung mit Untertiteln

„Einem mehr oder weniger drogenabhängigen Lehrer an einer amerikanischen Unterschichtsschule gelingt es, seine Schüler für den Unterricht zu begeistern und ihnen Wissen zu vermitteln. In einer 13-jährigen Schülerin findet er eine Stütze, die ihrerseits Hilfe sucht. Der ambitionierte Erstlingsfilm präsentiert eine locker inszenierte, zugespitzte Zustandsbeschreibung, ohne freilich deren Hintergründe wirklich aufzuhellen.“ (Lexikon der inernationalen Films) H

Heimspiel 49 - Blindflug/Auf der Strecke Deutschland 2007, R: Ben von Grafenstein/Reto Caffi, D: Michael Rotschopf, Barbara Philipp/Roeland Wiesnekker, Catherine Janke

Gerade wurde der 30-minütige Kurzfilm „Auf der Strecke“ von Reto Caffi mit dem „Studenten-Oscar“ 2008 ausgezeichnet. Hier wird er als einer von zwei Filmen aus der Bremer Diplomfilm Förderung vorgestellt. HB

Horton hört ein Hu! USA 2008, R: Steve Martino, Jimmy Hayward

„Elefant Horton, der im Dschungel lebt, gilt als gutmütig und zuverlässig. Eines Tages hört er Stimmen aus einem Staubkorn – die Gemeinschaft der winzigen Hus bittet ihn um die Errettung ihrer bedrohten Hu-Heimat. Als Horton die Winzlinge zu seinen Schutzbefohlenen erklärt, wird er von den restlichen Dschungelbewohnern für übergeschnappt erklärt und bald sogar als Bedrohung empfunden. Die Animationskünstler von ‚Ice Age‘ haben für ihren neuesten Zauberstreich wieder in die digitale Trickkiste gegriffen und die Adaption der erfolgreichen Kinderbuchvorlage von Dr. Seuss (‚Der Grinch‘) zu einer quirlig farbenfrohen Toleranzbotschaft gepixelt.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH, HL, KI, OL

I

Ich. Immendorff Deutschland 2007, R: Nicola Graef

„ „Ich. Immendorff“ dokumentiert die letzten zwei Jahre im Leben des 1945 geborenen und wohl berühmtesten zeitgenössischen deutschen Malers, Jörg Immendorff, bis zu seinem Tod am 28. Mai 2007. Zunehmend gezeichnet von der Nervenkrankheit ALS, gewährte der Meister der Filmemacherin Nicola Graef viele lange und intime Gespräche in seinem Düsseldorfer Atelier. Außerdem kommen seine Mutter, die Ehefrau, sein Arzt, alte Weggefährten wie Markus Lüpertz und neue Bewunderer wie der leicht überdreht-enthusiastische Jonathan Meese zu Wort. Nur Prostituierte und Drogen, deren er sich auch bisweilen bediente, kommen in dem unverhohlen bewundernden, aber durchaus aufschlussreichen Porträt des sensiblen Egomanen nicht vor, der es vom Protestkünstler zum Hofmaler von Kanzlers Gnaden brachte.“ (Der Spiegel) HH

Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels USA 2008, R: Steven Spielberg, D: Harrison Ford, Cate Blanchett

„Im neuen Indiana-Jones-Spektaktel, das im Jahr 1957 spielt, muss sich der Held mit bösen Sowjetrussen herumschlagen, angeführt von der schönen Irina Spalko (Cate Blanchett). Doch bald muss sich Jones einer größeren Macht stellen: Außerirdischen. Die Geschichte führt Jones und den jungen Mutt (Shia LaBeouf), von dem sich bald herausstellt, dass er Indys Sohn ist, nach Südamerika. Auf der Suche nach einem geheimnisvollen Kristallschädel, offenbar der Kopf eines Aliens, überstehen sie zahllose Verfolgungsjagden durch Dschungel und staubige Tempelruinen. Die Spezialeffekte, vor allem in den letzten 30 Minuten, erinnern dabei verdächtig an Bilder aus Spielbergs Science-Fiction-Filmen „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ und „E.T. - Der Außerirdische“. Im Alter von 61 Jahren scheint Spielberg offenbar einige seiner größten kommerziellen Erfolge kombinieren zu wollen - mit durchwachsenem Ergebnis.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Iron Man USA 2008, R: Jon Favreau, D: Robert Downey Jr., Gwyneth Paltrow

„„Iron Man“ ist ein vorrangig in den USA berühmter Comic-Superheld aus dem Marvel-Universum, der seine gold- und rotglänzende Rüstung nun auch im Kino anlegt. Der Waffenfabrikant Tony Stark, genialer Erfinder und eitler Playboy, gerät im afghanischen Krisengebiet in Gefangenschaft, kommt beinahe ums Leben - und kann sich nur mit Hilfe eines metallenen Anzugs aus der Höhle der Terroristen befreien. Entsetzt über die gewaltige Wirkung seiner Waffen in freier Wildbahn beschließt Stark, fortan als Gerechtigkeitshüter im maßgeschneiderten Hightech-Gewand zu wirken. Regisseur Jon Favreau (“Buddy - der Weihnachtself“) steuert das Action-Spektakel humorvoll durch diverse Drehbuchschwächen. Ohne die Lebendigkeit und herrliche Selbstironie des aus der Drogenhölle entkommenen Hauptdarstellers Robert Downey Jr. wäre der Kino-Eisenmann allerdings ein klarer Fall für den Schrottplatz.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

J

Johan - Eine Liebe in Paris Frankreich 1976, R: Philippe Vallois, D: Walter Maney, Georges Barber / Originalfassung mit Untertiteln

Paris im Sommer 1975: Eine Gruppe von Homosexuellen will einen Film drehen. Doch Johan, der Star, sitzt im Gefängnis. Von ihm gibt es nur ein paar Kisten mit Dingen, er hat Pailletten geliebt, genauso aber auch Leder. So entwickelt sich der Film „Johan - Eine Liebe in Paris im Sommer 1975“ in einer doppelten Bewegung: Man sucht nach einem Darsteller, der Johan ersetzen kann, sucht aber auch dem Geheimnis des glamourösen Abwesenden auf die Spur zu kommen. Philippe Vallois gelang ein großartig unmittelbares Dokument einer sehr freien Kultur - die expliziten Szenen sexueller Begegnungen waren für die siebziger Jahre zu gewagt, nach der Uraufführung von „Johan“ in Cannes nach 1976 war die ungekürzte Fassung lange Zeit nicht zu sehen. Nun gibt es eine Wiederentdeckung dieses Klassikers des Schwulenkinos, halb Dokument, halb Experiment, zur Musik des frommen Oberösterreichers Anton Bruckner!“ (Frankfurter Allgemeine) HB

Juno USA 2007, R: Jason Reitman, D: Ellen Page, Michael Cera

Ein Film über Teenager ohne pubertären Weltschmerz, Mobbing an der Schule, hilflose oder bornierte Eltern, Gewalt und Drogenexzesse. Alleine dadurch ist ‚Juno‘ schon einer der originellsten amerikanischen Filme der letzten Zeit. Dabei ist der Film komisch, berührend, klug, charmant – und all dies mit einer ganz eigenen Gelassenheit. Denn auch wenn eine 16jährige ungewollt ein Kind erwartet, führt dies nicht unbedingt in eine Tragödie. Wenn sie so souverän, intelligent, schlagfertig und sympathisch wie die Titelheldin ist, können die neun Monate ihrer Schwangerschaft durchaus zu einer Komödie werden. (hip) HH

K

Keinohrhasen Deutschland 2007, R: Til Schweiger, D: Til Schweiger, Nora Tschirner

„Mit einer Mischung aus Selbstironie und Selbstgefälligkeit spielt Schweiger einen aasigen Weiberhelden, den Berliner Boulevardreporter Ludo, der gemeinsam mit dem Fotografen Moritz die Hauptstadtprominenz belästigt. Ludo platzt unangemeldet in die Verlobungsfeier von Boxer Wladimir Klitschko (recht überzeugend dargestellt von Klitschko persönlich) mit der Schauspielerin Yvonne Catterfeld und demoliert aus Versehen die festlich gedeckte Tafel. Derart muffige Rollenmuster haben die meisten modernen Hollywood-Filme seit Jahren überwunden. Kürzer, knapper müsse das Ganze rüberkommen, erkennt sie bald – ein Ratschlag, den der Filmemacher Schweiger leider missachtet hat. Stattdessen dehnt er selbst die gelungenen Gags derart schamlos, bis auch der letzte Lacher auf der Strecke bleibt.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, OL

Kinski -Jesus Christus Erlöser Deutschland 2008, R: Peter Geyer, D: Klaus Kinski

„Dokumentation über die legendäre“Jesus Christus Erlöser“- Rezitation von Klaus Kinski im November 1970 in Berlin, die durch Zwischenrufe des Publikums zum Debakel wurde. Der klug montierte Film gibt die spannungsgeladene Dramaturgie des Abends nahezu chronologisch wieder. Ein aufregendes und zugleich amüsantes Zeitdokument über das debattiersüchtige Berliner Milieu der frühen 1970er-Jahre, in dem Ernsthaftigkeit und Verbohrtheit oft nahe beieinander lagen.“ (filmdienst) HH, KI

Kirschblüten – Hanami Deutschland 2008, R: Doris Dörrie, D: Elmar Wepper, Hannelore Elsner

„‚Kirschblüten – Hanami‘ ist ein tieftrauriger und zugleich sehr beglückender Film über den Tod. Ein Verwaltungsbeamter, dessen Frau Trudi überraschend verstorben ist, bricht aus seiner bayerischen Heimat nach Japan auf – in ein Land, von dem Trudi zeitlebens geträumt hat. Neugierig und mit wieder erwachenden Sinnen erkundet er die fremde Kultur und erfährt dabei, wie stark die Liebe zu seiner Frau wirklich war. In ihrem bislang stärksten Film erzählt Doris Dörrie feinfühlig, lakonisch und bewegend von Verlust, Trauer und der Lebenslust im Angesicht des Todes.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL

L

Love Vegas USA 2008 , R: Tom Vaughan, D: Cameron Diaz, Ashton Kutcher

„Eine der wohl infantilsten Hollywood-Liebeskomödien der letzten Jahre. Sie nimmt ihren Anfang in Las Vegas, Amerikas Hauptstadt des kindischen Vergnügens, wo eine beziehungsgestörte New Yorkerin auf einen Hänger trifft, der partout nicht erwachsen werden will. Es kommt, wie es kommen muss: Man feiert, besäuft sich, heiratet und wacht mit Kater sowie ungewolltem Ehering auf. Was im Rausch zusammengefügt wurde und schnellstmöglich wieder geschieden werden soll, muss im Alltag jedoch per Gerichtsbeschluss eine Bewährungsprobe bestehen, denn auf dem Spiel steht ein beträchtlicher Jackpot. Der Film von Tom Vaughan ist albern, einfallslos und am Ende mit seiner Gutmenschmoral schlicht unerträglich.“ (Neue Zürcher Zeitung) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

M

Mad Max Australien 1978, R: George Miller, D: Mel Gibson, Joanna Samuel „Ein Albtraum aus Gewalt, Blut, Schrott und Grauen.“ (Lexikon des internationalen Films) HH Mein Bruder ist ein Einzelkind Italien/Frankreich 2007, R: Daniele Luchetti, D:Elio Germano, Riccardo Scamarcio

“Accio ist ein Scheusal, so wird er genannt, und so sieht er sich selbst. Opposition ist bei ihm zur Lebenshaltung geworden. Wenn sein älterer Bruder Manrico zum Arbeiterführer wird, schliesst er sich den Faschisten an. Aber obwohl der Bruderstreit auf der politischen Bühne ausgefochten wird, dreht sich letztlich doch alles um Francesca . Für diese dramatisch-komische Hassliebesgeschichte greift Regisseur und Autor Daniele Luchetti lustvoll zum Klischee-Tausch: Der introvertierte Intellektuelle läuft den Faschisten nach, der einfach gestrickte Frauenheld wird zum radikalen Linken. Trotz guten Darstellern und einem soliden Drehbuch dürfte es der Film ausserhalb Italiens nicht leicht haben, denn er setzt eine ganze Menge an Vorwissen zur politischen Landkarte Italiens in den sechziger und siebziger Jahren voraus. Eine mit praller Italianità garnierte Geschichtslektion - für Heimweh-Italiener?“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH

Memory Books - Damit du mich nie vergisst Deutschland/Schweiz 2007, R: Christa Graf

„Bewegender Dokumentarfilm über die Initiative „Memory Books“, mit deren Hilfe sich in Uganda HIV-infizierte Eltern von ihren Kindern verabschieden und sie auf ein Leben als Waise vorbereiten. Der trotz des ernsten Themas durchaus entspannte Film belässt den porträtierten Müttern und Kindern ihre Würde und besticht durch seine sorgfältige Bildsprache, auch wenn er damit in die Nähe der Ästhetisierung des Elends rückt.“ (filmdienst) H, HH

N

No Country for Old Men USA 2007, R: Ethan Coen, Joel Coen, D: Tommy Lee Jones, Javier Bardem

„Mit einer verblüffend werkgetreuen Cormac-McCarthy-Adaption gelingt den Gebrüdern Coen der wuchtigste Film ihrer Karriere. Vordergründig ein Thriller, in dem ein geplatzter Drogendeal die Suche eines Killers (Bösewicht der Dekade: Javier Bardem) und eines Sheriffs nach einem Cowboy und seiner Millionenbeute motiviert, ist ‚No Country for Old Men‘ in seinem schwarzen Herzen eine lakonische Studie eskalierender Gewalt in God‘s Own Country, vor der nur noch die Flucht in die Erinnerung an bessere Zeiten hilft.“ (tip) H

Nummer 6

„Die legendäre, progressive Kult-TV-Serie aus den 60er Jahren wird in zwei Folgen vorgestellt. Nummer 6 ist ein ehemaliger Agent, der im »Village« gefangen gehalten wird und dessen Bewohner keine Namen haben, sondern Nummern.“ (Kino 46) HB

P

Paranoid Park USA/Frankreich 2007, R: Gus van Sant, D: Gabe Nevins, Daniel Liu

„Paranoid Park heisst der Ort, wo die jungen Skater von Portland sich und den andern ihren Mut beweisen können. Gus Van Sant, seit einiger Zeit in Portland ansässig, ist für seinen jüngsten Film von Blake Nelsons Roman gleichen Titels ausgegangen; seine jungen Darsteller hat er auf My Space gefunden. Hervorragend, wie dank Christopher Doyles Kamera die Eltern in einem diffusen Randbereich verbleiben, während die Jugendlichen scharfes Profil gewinnen. Alex mit dem engelsgleichen Angesicht hat bei einem nächtlichen Abenteuer den Tod eines Menschen zumindest mitverschuldet, was nun Detective Lu in der Highschool ermitteln lässt. Damit scheint ein Bezug zu «Elephant» angetönt; doch auch wenn uns digitale Bildbearbeitung einmal den Atem anhalten lässt, ist diese Geschichte, deren Abläufe und Umrisse dramaturgisch geschickt als Rechenschaftsbericht von Alex entwickelt werden, deutlich weniger blutig.“(Neue Zürcher Zeitung) HH

Pi USA 1997 R: Darren Aronofsky D: Sean Gullette, Mark Margolis / Originalfassung mit Untertiteln

“Ein junger Mathematiker glaubt, über das Spiel mit Zahlen den Schlüssel zur Erkenntnis der Welt zu finden. Sein Wissensdrang treibt ihn in die Schizophrenie, so daß er nicht mehr zwischen Gut und Böse, Lüge und Wahrheit unterscheiden kann, sich von bösen Mächten verfolgt und sich immer mehr in seiner höhlenhaften Wohnung einschließt. Die bedrückende Studie eines Psychopathen, die auf Muster klassischer Psychothriller und Horrorfilme zurückgreift und sie experimentell verarbeitet. Ein Film von beachtlicher atmosphärischer Dichte, dessen Hauptdarsteller die Stadien von Klaustrophobie und Schizophrenie körperlich intensiv vorführt.“ (Lexikon des internationale Films) HB

R

[Rec] Spanien 2007, R: Jaume Balagueró, Paco Plaza, D: Manuela Velasco, Ferran Terraza

„Für eine TV-Sendung begleiten Reporterin Ángela und Kameramann Pablo zwei Feuerwehrmänner durch deren Nachtschicht. Bei einem vermeintlichen Routine-Einsatz in einem Wohnhaus kommt es zu einem schrecklichen Zwischenfall, der sich rasch und unaufhaltsam zu einer Katastrophe auswächst. (REC) ist ein außerordentlich effektiver Horrorfilm ohne Spiegeltricks und doppelten Boden, der seine einfache Geschichte aus der Perspektive des Kameramannes erzählt.“ (tip) H, HB, HH, KI, OL

Die Regenschirme von Cherbourg (Les parapluies de Cherbourg) Frankreich/ Deutschland 1963, R: Jacques Demy, D: Catherine Deneuve, Nino Castelnuovo

“Es mache ihn ganz krank, wenn immer alle singen, er gehe viel lieber ins Kino - singt einer der Automechaniker-Kollegen des Filmhelden Guy gleich zu Beginn. Eigentlich ist er da bei Jacques Demy völlig an der falschen Adresse, arbeitet der französische Regisseur in ,Die Regenschirme von Cherbourg‘ doch heftigst an der Verschmelzung von Film und Musik zum Gesamtkunstwerk. War ,Lola‘ (1961) noch ein Musical ohne Musik, wie Demy einmal meinte, so lässt sich ,Die Regenschirme von Cherbourg‘ wohl am besten als Musikfilm ohne Musical charakterisieren. Denn gesungen werden keine Lieder, sondern - eher einer modernen Filmoper entsprechend - die Alltagsdialoge. Theatral sind auch die Dekors und die extravaganten, beißenden Farben, die hier das Unglück der Protagonisten beleuchten. Denn das junge Glück von Guy und seiner Freundin Geneviève übersteht Trennung und Missverständnisse nicht: Die einst gemeinsamen Träume kann am Ende nur jeder für sich verwirklichen.“ (taz) H

S

Schmetterling und Taucherglocke Frankreich/USA 2007, R: Julian Schnabel, D: Mathieu Amalric, Emmanuelle Seigner

„‚Le scaphandre et le papillon‘ (so der Originaltitel) klingt zwar poetisch, trifft die Sache aber nicht ganz. Denn der ‚scaphandre‘, jener altertümliche Taucheranzug mit aufgeschraubtem Helm, drängt sich dem Mann, der da nach einem schweren Schlaganfall fast vollständig gelähmt in einem Spitalbett liegt, immer wieder als Sinnbild seiner eigenen, unentrinnbar eingeschlossenen Existenz vor Augen. Dennoch gibt es auch die ‚Schmetterlinge‘, lichtere Momente des Glücks, die Jean-Dominique Bauby, Chefredaktor der französischen ‚Elle‘, für kurze Zeit die Verzweiflung vergessen lassen – die Therapeutinnen, die Familie. Wenige Tage nach dem Erscheinen seiner ‚Lebensbeichte‘, die er Buchstabe um Buchstabe mit dem Wimpernschlag seines linken Auges diktierte, ist er 1997 gestorben. Mathieu Amalric verkörpert ihn in einer bewundernswürdigen Leistung; schlechthin phänomenal ist aber, wie der New Yorker Regisseur Julian Schnabel diesen durch und durch französischen Stoff inszeniert hat, mit einer künstlerischen Ingeniosität sondergleichen, in einer Fülle ebenso phantastisch-berückender wie bewegender Bilder und Situationen, die den Betrachter in Beklemmung und Anteilnahme fesseln.“ (Neue Zürcher Zeitung)

HH, KI

Sex and the City - The Movie USA 2008, R: Michael Patrick King, D: Sarah Jessica Parker, Kim Cattrall

„Vier Jahre nach Abschluss der bahnbrechenden HBO-Serie, die ab 1998 in sechs Staffeln zahllose Fernsehtabus brach und eine neue Ära moderner, lebensnaher Serien einläutete, konnten Sarah Jessica Parker, Kim Cattrall, Kristin Davis und Cynthia Nixon nach langem Hin und Her (und hohen Gehaltsschecks) doch noch zu einer Beteiligung an einer Kinofassung überredet werden - nicht zuletzt weil sich der an „Sex and the City“ angelehnte „Der Teufel trägt Prada“ zum Blockbuster gemausert hatte. Neben der um Oscar-Gewinnerin Jennifer Hudson erweiterten Besetzung wurde auch das Erfolgsrezept beibehalten: Modetrends, freizügige Gespräche, Beziehungsnöte und cleverer Humor sind die Zutaten, die auch auf der Leinwand bestens funktionieren.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Shutter - Sie sehen dich USA 2008, R: Masayuki Ochiai, D: Rachael Taylor, Joshua Jackson

„Nach einem Autounfall verfolgt eine vermeintlich überfahrene Frau ein beruflich in Tokio weilendes Ehepaar. Die zunächst nur auf den Fotos des Modefotografen erscheinenden Schlieren und Schemen materialisieren sich bald in handfesten Geistererscheinungen, die der Frau des Fotografen Botschaften aus der dunklen Vergangenheit ihres Mannes vermitteln. Routiniert inszeniertes Remake eines thailändischen Gruselfilms, dem es nicht gelingt, die wahrhaft bedrohlichen Aspekte des Sujets auch nur in Ansätzen zu verdeutlichen.“ (filmdienst) H, HH

Sieben Mulden und eine Leiche Schweiz 2006, R: Thomas Haemmerli “Ein Schweizer Kulturschaffender erhält die Nachricht vom Tod seiner Mutter, zu der der Kontakt längst abgerissen war, und muss mit seinem Bruder in der völlig zugemüllten Wohnung der Toten für Ordnung sorgen. Er dokumentiert das Leerräumen mit der Kamera und arbeitet dabei die Lebensgeschichte seiner Mutter auf. Ein betont respektloser, ebenso erschreckender wie faszinierender Film, der am Einzelschicksal von der „Vergletscherung“ einer Gesellschaft erzählt und sich mit emotionaler Distanz der Katastrophenbiografie eines „Messie“ zuwendet.“ (filmdienst) H

Sissi Österreich 1955, R: Ernst Marischka, D: Romy Schneider, Karlheinz Böhm

„Wer kennt sie nicht, die Liebesgeschichte des jungen Kaisers Franz Joseph und der bayrischen Prinzessin Elisabeth, diese romantisch-gefühlvolle, im Stil des Heimatfilms gemachte Unterhaltung.“ (Metropolis) HH

Sommer Deutschland 2008, R: Mike Marzuk, D: Jimi Blue Ochsenknecht, Jannis Niewöhner

„Tim ist der neu zugezogene Außenseiter auf einer kleinen Nordseeinsel. Ein beengtes Umfeld, in dem sich Tim mit der schnöseligen Surfer-Gang anlegt und sich in die Freundin von deren Anführer verliebt. Weitgehend überraschungsarme Teenie-Liebesgeschichte als Vehikel für den Nachwuchsschauspieler Ochsenknecht (“Die Wilden Kerle“).“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Speed Racer USA 2008, R: Andy Wachowski, Larry Wachowski, D: Emile Hirsch, John Goodman

„„Speed Racer“sieht aus, als hätte jemand versucht, eine Tüte Gummibärchen zu verfilmen. In quietschbunten Farben inszenieren die Brüder Andy und Larry Wachowki in ihrer ersten Regiearbeit nach der „Matrix“-Trilogie eine futuristische Welt, deren Bewohner nur Autorennen im Kopf haben und deshalb viel Blech reden. Die mit Stars wie Susan Sarandon, John Goodman oder Christina Ricci in den Babelsberger Studios gedrehte Adaption einer japanischen TV-Trickfilmserie will Turbo-Kino bieten, tritt aber nur mit Höchstgeschwindigkeit auf der Stelle. Die computeranimierten Rennsequenzen sind so künstlich, dass jeder Schnitt auf einen Darsteller aus Fleisch und Blut wie ein Auffahrunfall mit der Realität wirkt.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Street Kings USA 2008, R: David Ayer, D: Keanu Reeves, Forest Whitaker

„Bestechliche Polizisten, Mädchenhändler, Dealer und Killer in Los Angeles: Im knallharten Cop-Thriller Street Kings regieren Teufel die Stadt der Engel. Regisseur David Ayer inszenierte eine düstere Kurzgeschichte von ‚L.A. Confidential‘-Autor James Ellroy. Keine Frage, mit seinen reißerischen Ballerszenen bedient ‚Street Kings‘ in erster Linie das Actionpublikum. Gleichzeitig aber ist der Film ein sozialkritisches Drama über Rassismus, Gewalt und Gegengewalt in einem verrohten Umfeld, in dem allein das Gesetz des Stärkeren regiert. Das ist kein angenehmer Blick auf die USA der Gegenwart, aber durchaus ein realistischer.“ (Cinema) H, HB, HH, OL

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Tödliche Entscheidung – Before the Devil Knows You‘re Dead USA 2007, R: Sidney Lumet, D: Philip Seymour Hoffman, Ethan Hawke

„Oberflächlich betrachtet meint es das Schicksal gut mit dem höchst erfolgreichen Buchhalter Andy (Philip Seymour Hoffman), der mit seiner schönen Frau (Marisa Tomei) im luxuriösen Manhattan residiert. Wäre da nicht seine Spiel- und Heroinsucht und sein hoch verschuldeter Bruder Hank (Ethan Hawke), der zudem eine Affäre mit Andys Frau unterhält. Als eine Steuerprüfung ansteht, überredet Andy Hank das Juweliergeschäft ihrer Eltern auszurauben. Mit tragischen Folgen. Ein grandios düsterer Neo-noir-Thriller ist der Regiegröße Sidney Lumet und seinen Stars gelungen -- ein spannendes Wanken am Rande des Abgrunds.“ (Rheinischer Merkur) BHV, HB, HH

True North Deutschland/Irland 2006, R: Steve Hudson, D: Peter Mullan, Gary Lewis

„Die Nordsee ist überfischt, der Kutter von Sean und seinem Vater mit Hypotheken belastet, und die Angestellten warten auf ihren Lohn. Da erfährt Sean von einem lukrativen Geschäft: 20 Chinesen sollen illegal nach Schottland transportiert werden. Gemeinsam mit dem Matrosen Riley lässt er sich auf die riskante Unternehmung ein und versteckt die Immigranten vor seinem Vater und dem Zoll unter Deck. Doch es droht raue See. Regisseur Steve Hudson lässt in der Tradition des britischen Arbeiterfilms die Orientierungslosigkeit und Eingeschränktheit der Figuren fühlbar werden, denen die beklemmende Enge des Bootes ebenso zusetzt wie das soziale Klima. (Rheinischer Merkur)HH

12 Monkeys USA 1995, R: Terry Gilliam, D: Bruce Willis, Madeleine Stowe, Brad Pitt / Orifginalfassung mit Untertitlen

Plötzlich kommt ein riesiger Fuß aus dem Himmel und zertritt alles auf der Erde. Dies ist die Schlüsselsequenz des Regisseurs Terry Gilliam, der sie in seinen Zeichentrickfilmen für „Monty Python‘s Flying Circus“ immer wieder animierte und auch seine Spielfilme nach dem gleichen Prinzip aufbaut. In „12 Monkeys“ ist sein Fuß aus den Wolken so groß wie noch nie vorher: Er vernichtet gleich 5 Milliarden Menschen, die im Jahre 1996 von einer Viren-Katastrophe dahingerafft werden. Im Jahr 2035 vegetieren die wenigen Überlebenden in einem ewig dunklen Unterwelt-System und der Häftling James Cole wird mit einer klapprigen Zeitmaschine in die Vergangenheit geschickt, um dort den Ursprung der Apokalypse zu untersuchen. Gilliam schlägt hier so viele irrsinnige Haken, daß man bis zur letzten Szene nie genau weiß, was man da eigentlich ansieht: einen Fiebertraum, ein Menetekel oder einen futuristischen Thriller? (hip) HH

28 Days Later Großbritannien/USA 2002, R: Danny Boyle, D: Cillian Murphy, Naomi Harris / Originalfassung ohne Untertitel

“‘28 Days Later‘ ist es um die britische Insel nicht gut bestellt: Ein Virus hat nahezu die gesamte Bevölkerung in Zombies verwandelt. In Bildern, die so aussehen, als würden sie vor den Augen des Zuschauers verwesen, entwirft Danny Boyle (,Trainspotting‘) eine düstere Zukunftsvision, die durch gelegentliche Blutbäder farblich etwas aufgelockert wird. Nach einem starken Beginn und eindringlichen Szenen in einem entvölkerten London verpasst Boyle die Chance, das Zombie-Genre zu revitalisieren, weil er mit seinen Hochleistungs-Untoten, die wie im Zeitraffer töten, nur Gemetzel anrichtet, aber keine Spannung erzeugt.“ (Der Spiegel) HH

U

Die Unbekannte Italien 2006, R: Giuseppe Tornatore, D: Michele Placido, Kseniya Rappoport

„Ich dachte, ich hätte mit meiner Vergangenheit abgeschlossen, aber meine Vergangenheit hat nicht mit mir abgeschlossen“ -- damit hat Irina, die Hauptfigur in diesem Thriller von Altmeister Giuseppe Tornatore, mehr recht, als sie zu Anfang weiß. Die schöne Ukrainerin, die sich in einer italienischen Stadt um eine Stelle als Putzfrau bemüht, wird an die Grausamkeiten erinnert, die ihr als Prostituierte zugefügt wurden. Was für Ziele Irina nun verfolgt, erschließt sich in dem an Hitchcocks erinnernden Film erst allmählich, wenn nach und nach klar wird, warum Irina ein rücksichtsloses Interesse daran hat, für die Familie im Haus gegenüber als Haushaltshilfe zu arbeiten.“ (Rheinischer Merkur) H, HH, KI

Unsere Erde – Der Film Großbritannien/Deutschland 2007, R: Alastair Fothergill, Mark Linfield

„‚Unsere Erde‘ ist die wohl aufwendigste Naturdokumentation aller Zeiten, eine epische Expedition zu den letzten Paradiesen des Planeten. BBC-Regisseur Alastair Fothergill (‚Deep Blue‘) zeigt kleine und große Eisbären, Löwen auf Elefantenjagd, Paradiesvögel im Liebesrausch, wasserscheue Paviane und todesmutige Entenküken beim Jungfernflug – aber keine Menschen. Nur die Stimme von Ulrich Tukur gibt dem Zuschauer ein paar Fakten an die Hand, aber in der Regel sprechen die spektakulären Bilder für sich: Zoologie als wahres Kinowunder.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, OL

Untraceable USA 2008, R: Gregory Hoblit, D: Diane Lane, Colin Hanks

“Der handwerklich solide Psycho-Thriller profitiert von der überzeugenden Hauptdarstellerin, wirkt aber in seiner undifferenzierten Kritik an Gewaltdarstellungen in den Medien nie glaubwürdig, vor allem weil er selbst die Foltermorde mit Freude am Detail darstellt.“ (filmdienst) HB, HH

Urmel voll in Fahrt Deutschland 2007/08, R: Reinhard Klooss, Holger Tappe

„Zu seinem Geburtstag bekommt der Dino Urmel ein Panda-Mädchen als „Schwesterchen“ geschenkt, mit dem er sich zunächst gar nicht versteht. Doch dann verschlägt es die beiden auf eine Insel, wo sie es mit den verschlagenen Betreibern eines Vergnügungsparks zu tun bekommen. Als ihr Verschwinden bemerkt wird, setzen ihre Freunde einen Suchtruppe in Bewegung. Temporeiche, kindgerechte Zeichentrick-Geschichte, die in anrührenden Szenen vom Wert wahrer Freundschaft erzählt und sich gleichzeitig bemüht, die Hauptfigur des Kinderbuchautors Max Kruse einem Modernisierungsprozess zu unterziehen.“ (filmdienst) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

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Verliebt in die Braut USA 2008, R: Paul Weiland, D: Patrick Dempsey, Michelle Monaghan

„Der erfolgreiche Frauenschwarm Tom verliebt sich just in jenem Moment ernsthaft in seine beste Freundin Hannah, als jene im Begriff steht, sich anderweitig zu verheiraten. Vor dem unweigerlich eintretenden Happy-End muss Tom als „Brautjungfer“ nun erst einmal seine Machoallüren ablegen und seine einfühlsame „weibliche Seite“ entdecken. Regisseur Paul Weiland hat diese Story einer Läuterung als romantische Komödie mit gelegentlichen Slapstikkeinlagen inszeniert, die in ihrer geballt freundlichen Harmlosigkeit wohl niemandem weh tun wird.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

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Die Welle Deutschland 2008, R: Dennis Gansel, D: Jürgen Vogel, Frederick Lau

„Rainer Wenger ist Lehrer an einem deutschen Gymnasium. Er soll in einer Projektwoche das Thema Autokratie durchnehmen. Die Klasse bezweifelt, dass eine Diktatur wie in Nazideutschland heute noch möglich wäre. Der Lehrer beginnt spontan ein Experiment. Die Schüler müssen ihn fortan mit Herr Wenger ansprechen, bei jeder Wortmeldung aufstehen, gerade sitzen. Die Klasse macht mit und nimmt die Regeln der nächsten Tage mit wachsender Begeisterung auf: eine Uniform, ein Logo, ein gemeinsamer Gruß. Dennis Gansel verfilmt zum ersten Mal für das Kino ein schulisches Experiment, das der Geschichtslehrer Ron Jones 1967 an einer kalifornischen Highschool durchführte.“ (cinefacts) BHV, H, HB, HH, HL, KI, OL

Wilde Unschuld USA 2007, R: Tom Kalin, D: Julianne Moore, Stephen Dillane

„Queer-Regisseur Tom Kalin nimmt sich der authentischen, inzestuösen Geschichte des Bakelit-Erben Anthony Baekeland an, der 1972 seine Mutter ermordete. Julianne Moore ist die Idealbesetzung für die geltungsbedürftige Upper-Class-Ehefrau, die den Sohn zum engsten Vertrauten macht und alle Grenzen überschreitet. Den entfremdeten Figuren kommt in den stilvollen Dekors alle Lebenskraft abhanden, wie Puppen lässt Kalin sie in eine fatale Richtung taumeln.“ (tip) H, HB, HH

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You kill me USA 2007, R: John Dahl, D: Ben Kingsley, Tea Leoni

„In der ebenso lakonisch wie angenehm gelassen inszenierten Noir-Komödie spielt der vielseitige Ben Kingsley einen heruntergekommenen Mafia-Killer, der es auf Grund eines ausgeprägten Alkoholproblems versäumt, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Eine der wesentlichen Stärken von Dahls Inszenierung besteht darin, dass er das ihm vertraute Genre selbstironisch, aber niemals despektierlich behandelt.“ (screenshot-online) H

Z

10 Fragen an den Dalai Lama USA 2006, R: Rick Ray

„Der amerikanische Dokumentarfilmer Rick Ray hat in Dharamsala, der indischen Residenz des Dalai Lama, vor einigen Jahren ein Gespräch mit d H, HB, HH, HL, em Oberhaupt der Tibeter geführt. Zehn Fragen durfte er stellen, bei deren Vorbereitung wirkten alle seine amerikanischen Freunde mit. In der Zwischenzeit haben die Fragen an Aktualität nichts eingebüsst, sie entspringen allerdings einer westlichen Perspektive. (Was würden wohl Tibeter oder Inder den Dalai Lama fragen?) Das Interview ist unterlegt mit Aufnahmen aus der Kultur der Exiltibeter in Indien (vor allem aus Klöstern) und mit Archivmaterial zur Geschichte Tibets; letzteres illustriert die chinesische Besetzung und auch die frühen Jahre des Dalai Lama. Der Film ist schlicht gemacht und informativ.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB, HH, KI