: Die Stille Post
Das Spiel ist bekannt: Am Anfang zischelt einer dem nächsten ein Wort ins Ohr, das der dann zischel weiterträgt oder was er eben verstanden zu haben meint, und so geht das durch die Reihe, bis am Ende aus der Post halt die Wurst geworden ist. Eine vergnügliche Demontage des Glaubens, dass Information tatsächlich getreulich weitergetragen werden könne also, und diese „Stille Post“ hat man nun auch als künstlerische Versuchsanordnung genommen: beginnend mit einer Erzählung von Katja Lange-Müller, von der sich Sascha Weidner zu einem Foto inspirieren ließ, das Klaus Janek zu einer Melodie umarbeitete. Die Melodie wiederum war die Vorlage zu einem Gedicht von Ann Cotten, das der Fotograf Jonas Maron wieder in ein Bild ummünzte, das schließlich auf dem Schreibtisch von Kolja Mensing landete, der damit das letzte Wort bei dieser „Stillen Post der Künste“ hatte. Und was das nun noch mit dem Anfang der Inspirationskette zu schaffen hat, erfährt man samt den Mitspielern am heutigen Freitag in der Literaturwerkstatt Berlin in der Kulturbrauerei, Knaackstraße 97. Beginn 20 Uhr. Eintritt 5/3 Euro TM