: Ökonomische Sicht auf die Natur
betr.: „Ein Wert an sich“, taz vom 24./25. 5. 08
Vielen dank an frau fokken für diese erwiderung auf die von joachim weimann und sönke hoffmann propagierte, völlig einseitig ökonomische sichtweise der natur. Mit einem ausschließlich ökonomischen instrument können wir die uns umgebende natur in ihrer komplexität nicht einmal ansatzweise begreifen.
Es ist gleichermaßen bezeichnend wie fatal, dass die menschheit an der schwelle des 21. jahrhunderts sich selbst in ihrem wahrnehmungsvermögen zunehmend auf genau diese wirtschaftlich-rationale sichtweise der sie umgebenden welt heruntergeregelt hat. Der erde mögen die durch einen solchen tunnelblick erwachsenden gravierenden ökologischen folgen schweren schaden zufügen, untergehen wird sie deswegen aber nicht. Untergehen im sinne eines fundamentalen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen niederganges werden aber sehr wohl wir menschen.
Dieser prozess ist bereits in vollem gang. Denn mit einer ökonomisierung der natur geht die ökonomisierung des menschen hand in hand. Wirtschaftswissenschaftler wie john kenneth galbraith oder radikale humanisten wie erich fromm oder ivan illich haben uns schon vor jahrzehnten vor einem zunehmend sinnentleerten diktat der ökonomie gewarnt: „Alles und jedes – geistige wie materielle dinge – werden zu objekten des tausches und des konsums“ (erich fromm). Am ende zerstören wir nicht nur die uns umgebende natur, sondern auch das geistige fundament unseres zusammenlebens als menschen. FRANK HEUBLEIN, Göttingen
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