Mehr geschützter Regenwald

Brasilien will drei große Areale neu in sein Waldschutzprogramm aufnehmen

PORTO ALEGRE taz ■ Gute Nachrichten für den Amazonasregenwald: Auf seiner Visite in Bonn bekam Brasiliens Umweltminister Carlos Minc neue Zusagen zur Finanzierung von Naturschutzgebieten, u. a. aus Deutschland und vom WWF. Er versprach im Gegenzug, drei neue, 26.000 Quadratkilometer große Areale in Amazonien als Schutzgebiete auszuweisen.

Bis 2012 sollen nun 600.000 Quadratkilometer durch neue Nationalparks und Gebiete zur nachhaltigen Nutzung geschaffen und geschützt werden – eine Fläche größer als Frankreich, aber nur 12 Prozent der brasilianischen Tropenwälder. Das soll die Entwaldungsfront bremsen, die mit Viehherden, Sojaplantagen und Sägewerken von Süden und Osten auf das brasilianische Amazonasgebiet vorrückt.

Eine neuen Studie zufolge könnten durch den Schutz der Gebiete aus dem sogenannten Programm Arpa bis 2050 etwa 1,1 Milliarden Tonnen Kohlendioxidemissionen verhindert werden. Die Entwaldung der Tropenwälder ist für rund 20 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. In Brasilien, dem weltweit viertgrößten CO2-Emittenten, gehen drei Viertel davon auf Urwaldrodung zurück. Manoel Cunha, der Vorsitzende des nationalen Rates der Kautschukzapfer, lobte das „ungewöhnlich unbürokratische“ Arpa-Programm. GERHARD DILGER

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