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Auf Freiersfüßen

Nennen wir ihn Günter. Günter langweilte sich. Er wollte eine Braut. Der Frau, die einen ungebundenen Mann mit einem Schuss Abenteuer suchte, schrieb er: Er sei in den Häfen der Welt ein- und ausgelaufen, attraktiv, freischaffend, frei.

Dem Brief folgte ein Anruf. Sympathische Stimme. Er habe sich mächtig verliebt (in eine andere) und gehe nun dem Flug der Schmetterlinge nach. Solle man trotzdem Kaffee trinken? Die Frau wünschte Glück und legte bald auf.

Drei Tage später hatte sie ihn erneut am Telefon. Er wollte sie sehen. Ein abstruses Gespräch folgte. Sie fühlte sich irgendwann durchaus geschmeichelt, wunderte sich aber über seinen Bedarf an Frauen.

Ein attraktiver Mann. Mit Kleinigkeiten, wie dem Alter, hatte er es in seiner Bewerbung so genau nicht genommen, und irritiert stellte sie auch fest, dass sein Radius bei Mallorca verlief. Als sie sich über die von ihm favorisierte Berufsbezeichnung wunderte, die so gar nichts mit seinem Job zu tun hatte, fand er, „freischaffend“ klinge spannend.

Später kam er auf sein Kind zu sprechen und klagte, sobald er dies offenbare, „sei die Sache“ mit der neuen Braut meistens gelaufen. Zum Kind gesellte sich dessen Mutter. Er lebe mit seiner Familie und sei frei, erfuhr die Frau, denn die Schmetterlinge neulich seien so wild nicht gewesen.

Günter lud zur Landpartie. In seinem Schrebergarten fügte er der Zukunft mit seiner Familie ein Stück Mauer hinzu, während die Frau sich im Garten sonnte. Abends wollte er „die Sache“ auf den Punkt bringen und bot sich ihr als Mann an. Besetzter Mann sucht Teilzeitweib für Sex & Events. Auf Abruf bitte, bilanzierte sie die Konditionen.

GUNDA SCHWANTJE