heute in bremen
: „Wo bleibt Obama?“

Brauchen wir charismatische Persönlichkeiten, die Interesse an Politik vermitteln?

taz: Wenn es um Politikmüdigkeit bei Jugendlichen geht – muss sich dann die Politik ändern oder die Jugend?

Christian Feld, WDR: Natürlich die Politik – in ihrem Auftreten, vor allem in ihrer Glaubwürdigkeit. Momentan ist die Distanz unendlich groß.

taz: Sie wollen in Bremen mit Jugendlichen über das Thema diskutieren. Was werden Sie sagen?

Mein Appell wäre auf jeden Fall, die Anstrengung nicht aufzugeben, sich mit Politik zu befassen.

taz: Nun sind Sie nicht Sprecher von attac, sondern Redakteur beim WDR.

Wir machen nicht Politik im Fernsehen, wir können nur das abbilden, einordnen, manchmal auch kommentieren, was da ist. Unsere Rolle ist es, die politischen Inhalte so zu transportieren, dass Leute Interesse haben, sich eine eigene Meinung zu bilden.

„Echtzeit“ ist also ein meinungsfreudiges Magazin.

Naja, wir wollen Meinungsbildung anregen.

Erreichen Sie Jugendliche?

Wir senden in der ARD und versuchen dort ein jüngeres Publikum zu erreichen. Wenn man die ARD-Maßstäbe betrachtet, dann ist es ein Erfolg, wenn man Zuschauer unter 50 hat. Aber wir sind kein Viva für Politik.

Der Titel der Veranstaltung formuliert die Sehnsucht nach einer großen Persönlichkeit.

Die Frage ist: Würde es gegen Politikverdrossenheit helfen, wenn es charismatische Persönlichkeiten gäbe, die allein durch ihr Auftreten Menschen faszinieren können – und nicht nachher enttäuschen? Fragen: kawe

20 Uhr, „das rote fenster“ im Schlachthof mit WDR-Redakteur Christian Feld