Schauspielpremiere
: Die Bakchen

Der Autor Euripides soll die Aufführung seines letzten Werks nicht mehr erlebt haben: „Die Bakchen“ wurden erst nach seinem Tod in Athen uraufgeführt. Mit diesem Höhepunkt des antiken Theaters, das – zumindest humanistisch Gebildete sind mit derlei Wissen malträtiert worden – ja weitgehend die Grundlage auch der heutigen Dramatik bildet, präsentiert das Theater Bremen die letzte Schauspielpremiere der aktuellen Spielzeit.

Euripides zeichnet in den „Bakchen“ den Widerspruch zwischen Rausch und Vernunft mit fataler Perspektive. Dionysos, Sohn des Zeus und Gott der Ekstase, will in Theben seinen Kult einführen, was ihm aber seitens der lokalen Herrschaften verwehrt wird. In seinem göttlichen Zorn rächt er sich: Die weibliche Belegschaft verführt er zu ausgelassenen Feiern auf dem Berg Kithairon. Pentheus, Thebens König, will dem lasterhaften Tun ein Ende setzen, was Dionysos überhaupt nicht schmeckt: Er steckt Pentheus in Frauenkleider und schleust ihn in die weibliche Runde ein, die ihn, außer Sinnen, als Spion ergreift und tötet.

Euripides ist dabei auf Pentheus’ Seite, der sich dem Willen der Götter widersetzt – nur nützt dem König dieses Mitgefühl nichts. Am Ende ist es schließlich gar seine Mutter, die die Schuld an seinem Tod trägt.

Regie führt Robert Schuster, Professor für Schauspielregie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. ASL

Freitag, 20 Uhr, auch Sonntag, 18 Uhr, Neues Schauspielhaus