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Archiv-Artikel

Verluderung des Feminismus

betr.: „Kein Ort für Ortgies“

Der Feminismus ist aktuell wie immer. Die A-Mädchen-Diskussion lenkt nur von den wirklichen Problemen ab, die unsere Gesellschaft kennzeichnen. Dazu gehören ungleiche Löhne von Männern und Frauen, Ausbeutung von Sexualität beider Geschlechter, Unterstützung von Krieg, Verunglimpfung und Verarmung alter Menschen, Unterdrückung der Armen durch die Reichen, Naturzerstörung und vieles mehr.

Frauen werden mehr ausgebeutet, sexuell und arbeitsmäßig. Keineswegs muss sich nun jeder Mann schuldig fühlen, aber mitverantwortlich, genauso wie Frauen, die durch ihre gesellschaftlichen und finanziellen Möglichkeiten in der Lage sind, zu gesellschaftlicher Veränderung beizutragen, statt die Bedingungen der Herrschaftsverhältnisse zu zementieren. Frau Schwarzer hat konsequent immer wieder ausbeuterische Verhältnisse gegenüber Frauen benannt und angeprangert. Es besteht kein Grund, dies nicht mehr zu tun. Frau Ortgies beklagt, dem Feminismus fehle Humor und Sexappeal? Das ist, sorry, Blödsinn und im Grunde sexistisches Gerede. Frau Ortgies sollte in Fragen der Frauen – und damit immer auch gesellschaftlichen Fragen – zur Sache kommen und keine modischen Mainstreamkinkerlitzchen abziehen! ANGELIKA DEINHARD, Bremen