: Pannen beim Zentral-Abitur
Unklare Aufgabenstellungen in Deutsch, unleserliche Computerausdrucke mit verschobenen Grafiken in Biologie – das Zentralabitur hat auch in diesem Jahr in Niedersachsen zu erheblichen Pannen geführt. „Es gibt nichts, was nicht noch besser werden kann“, gab Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann (CDU) am Freitag im Landtag zu. Allerdings hätten Abiturienten aus ihrer Sicht „sehr gute Karten“ beim Ablauf der Prüfung. Gleichzeitig räumte sie selbst Unregelmäßigkeiten ein: „Eine Schule hat vergessen, dass Abitur ist“.
Offenbar hatte es das Gymnasium in einem Fach komplett verschlafen, die Daten für die Prüfungsaufgaben in der vorgeschriebenen Zeit vom Zentralrechner herunterzuladen. Meist hätten die Fehler vor den Prüfungen noch behoben werden können, sagte Heister-Neumann. Nur in einem Fall habe noch während einer Mathematik-Klausur eine Korrektur nachgereicht werden müssen.
Frauke Heiligenstadt (SPD) rügte den „Dilettantismus“ im Ministerium. Es gebe von den Schulen viel mehr Hinweise auf Pannen als von Heister-Neumann zugegeben, sagte die Grüne Ina Korter. „Die Schulen trauen sich offenbar nicht mehr, Probleme zu melden.“ Sie habe das „Gefühl, die Schulen werden eingeschüchtert“. Niedersachsen hatte 2006 zentrale Aufgabenstellungen beim Abitur eingeführt, Schleswig-Holstein war als eines der letzten Bundesländer in diesem Jahr gefolgt. TAZ