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Archiv-Artikel

inselkoller Kicker-Adoption

Obwohl sie nicht mitspielen dürfen, verdienen die Iren an der Fußball-Europameisterschaft. Manche jedenfalls. Irlands größtes Wettbüro Paddy Power hat im vorigen Jahr knapp zwei Milliarden Euro Umsatz gemacht. Dieses Ergebnis will man durch die Europameisterschaft noch verbessern. In einer Werbekampagne fordert Paddy Power dazu auf, einen Fußballer zu adoptieren. „In diesem Sommer treffen sich Hunderte von Fußballern in Österreich und der Schweiz“, heißt es auf der Website www.adoptafootballer.com. „Sie sind arm, hinterwäldlerisch, und manche können kaum Englisch. Bitte lasst sie nicht im Stich, adoptieren Sie einen von ihnen.“ Thierry Henry zum Beispiel. „Weit weg von seinen Lieben fristet er ein einsames Leben auf einer Bank in Barcelona – ein Schatten seiner selbst.“ Wer ihn adoptiert, bekommt kostenlos ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Thierry“ und einen „Dankesbrief“. Thierry schreibt: „Es ist einsam auf der Bank, wie in einem Roman von Camus. Aber mit Deiner Hilfe kann ich vielleicht wieder für Frankreich spielen.“ Oder er bekommt einen irischen Pass und spielt bei der EM 2012 für Irland. Dann wäre er 35, aber mit Sicherheit immer noch besser als alles, was die Iren zu bieten haben. RALF SOTSCHECK