: SPD-Chefs wollen reden
Die angeschlagene Niedersachsen-SPD sucht weiter nach Wegen aus der Krise. Zu einem Außerordentlichen Parteitag des SPD-Bezirks Braunschweig mit Bundesumweltminister Sigmar Gabriel an der Spitze wurde am Dienstagabend der in die Kritik geratene Landeschef Garrelt Duin erwartet. Bei der geplanten Neuorganisation der Partei sind die SPD-Bezirke – traditionelle Machtzentren der Landespartei – nicht auf einer Linie, suchen aber nach einem einigenden Kompromiss.
Der Braunschweiger Bezirksvorsitzende Gabriel stellt sich gegen eine Auflösung der vier selbstständigen Bezirke. Eine „politische Zentralisierung wäre „der Tod“ der SPD, die stark an Regionen gebunden sei, hatte Gabriel gesagt. Ein klarer Befürworter der Auslösung ist dagegen der starke Bezirk Hannover. Die von Duin nach dem Desaster bei der Landtagswahl eingesetzte Zukunftskommission der Landespartei hatte die Auflösung vorgeschlagen. In Parteikreisen heißt es seit einiger Zeit, das Verhältnis zwischen Duin und Gabriel, deren Bezirke Weser-Ems und Braunschweig oft eine gemeinsame Achse bildeten, sei getrübt.
Mit Spannung wird auch der SPD-Landesparteitag an diesem Samstag in Hannover erwartet. Duin, der für Ostfriesland im Bundestag sitzt, will sich dort wieder an die Spitze wählen lassen. Unter anderem wird beim Parteitag auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) erwartet. DPA