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Archiv-Artikel

Gott sei mit ihnen

betr.: „Schaden für die Landeskirche“, taz bremen vom 19. 6. 2008

In der Martinikirche in Bremen dürfen Frauen kein Pfarramt ausüben. Die Gemeinde beruft sich dabei auf Äußerungen des Apostels Paulus im ersten Brief an Timotheus. Paulus war ein Kind seiner Zeit, und die war weitaus frauenfeindlicher als unsere heutige Gesellschaft. Inzwischen ist die Gleichberechtigung der Frauen zumindest hierzulande zum Glück weit vorangeschritten, wenngleich noch nicht weit genug. Aber die Martinikirche beharrt immer noch engstirnig und lieblos auf dem uralten Denken, demzufolge die Frau in der Gemeinde nicht lehren darf und folglich keine Pastorin sein kann. Christen sind zur Nachfolge Jesu gerufen und nicht zur Nachfolge von Paulus. Jesus aber war Frauen gegenüber weitaus offener eingestellt als Paulus. Und er war imstande, zu lernen, wie die Geschichte über die Frau aus Syrophönizien zeigt (nachzulesen im Evangelium des Markus 7, 24 ff.). Sie überzeugte Jesus, ihrer kranken Tochter zu helfen, obgleich er das zuerst nicht wollte. Gebe Gott, dass die Martinikirche endlich dazulernt und wie die überwiegende Mehrheit der evangelischen Gemeinden in Bremen Frauen zum Pfarramt zulässt. Gott sei mit Ihnen.Joachim „Bommel“ Fischer, Glied der ev. Kirchengemeinde Bremen-Rablinghausen