: 2.000 Praxen bleiben zu
Aus Protest gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung haben gestern viele Kassenärzte ihre Praxen geschlossen. Mit der Aktion, die bis 30. Juni dauern soll, fordern die Mediziner mehr Geld für die ambulante medizinische Versorgung, wie das Bündnis Berliner Kassenärzte mitteilte. Laut Schätzungen hätten sich etwa 2.000 Ärzte an der Protestaktion beteiligt, sagte Wolfgang Mitlehner von der Ärzteinitiative Medi Berlin. Während der Schließungen sollen sich die Ärzte weiterbilden. Mehr als 1.500 Kollegen hätten sich schon vor Beginn des Protestes zu Fortbildungsveranstaltungen angemeldet, fügte Mitlehner hinzu. In Berlin arbeiten den Angaben zufolge rund 6.500 niedergelassene Ärzte. Patienten müssen sich während der Protestaktion auf eine eingeschränkte medizinische Versorgung einstellen. In dringenden Fällen kann der Ärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) unter 31 00 31 angerufen werden. Dort waren bis Montagmittag laut einer KV-Sprecherin 180 Prozent mehr Anrufe eingegangen als an „normalen“ Montagen. Mit den Praxisschließungen wollen die Mediziner die Aufhebung der Budgetierungen ihrer Leistungen erreichen. DDP