: Daheim statt ins Heim
Barrierefreies Bauen und Wohnen: Der gemeinnützige Verein „kom.fort“ kümmert sich
Das Badezimmer sieht nach Hightech aus: Hebel, Stangen und Knöpfe zieren die Wände. Ein Science-fiction Film? Die Zukunft? Durchaus: So sollte ein Behinderten- und Altengerechtes Badezimmer aussehen. Mit Dusche ohne Stufe, dafür mit Sitz, eine Toilette mit Haltegriffen, ein niedriges Waschbecken und ein schräg verstellbarer Spiegel, um sich auch vom Rollstuhl aus schminken zu können.
Das alles ist zu finden in den Ausstellungsräumen des gemeinnützigen Vereins „kom.fort“, der gestern sein fünfjähriges Jubiläum feierte. „Kom.fort“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, sagt Gründerin Meike Austermann-Frenz, über barrierefreies Wohnen zu informieren und sowohl Betroffene und Angehörige als auch Vermieter, Handwerker und Bauherren zu beraten. Insbesondere sei wichtig, dass man die verschiedenen Einrichtungsgegenstände bei „kom.fort“ wie in einer Musterwohnung anschauen kann.
Die Anzahl an Beratungen habe sich von 100 im ersten Jahr auf jetzt 600 gesteigert, das Thema werde immer präsenter in der Gesellschaft, sagt Austermann-Frenz. Baustaatsrat Wolfgang Golasowski (SPD) wünscht sich behindertengerechte Einrichtungsgegenstände für jedermann, am besten im Baumarkt: „Ich als Heimwerker baue viel zu viele Dinge, über die ich später stolpern werde“.
Die Beratungen durch „kom.fort“ sind überwiegend kostenlos, sie werden durch Spenden sowie Zuschüsse des Sozialressorts finanziert. Für die Zukunft wünscht sich Austermann-Frenz vor allem finanzielle Anreize für Vermieter, ihre Immobilien behindertengerecht umzubauen.
Sophie Gatzsche
Weitere Veranstaltungen im Rahmen der „Architektur Zeit“ bis 6. Juli auf www.architektenkammer-bremen.de