Bergamt prüft Konsequenzen

Das niedersächsische Landesbergamt prüft nach den Pannen im Forschungsbergwerk Asse II Maßnahmen gegen seine Mitarbeiter. „Soweit erforderlich, werden disziplinarrechtliche Schritte eingeleitet“, sagte Sprecher Andreas Beuge zur taz. Die Behörde war kritisiert worden, weil in der Asse stark mit radioaktivem Cäsium verseuchte Lauge aufgetreten und ohne atomrechtliche Genehmigung in die Tiefe gepumpt worden war. Das Landesumweltministerium hatte erst vor einer Woche davon erfahren, erste Cäsiumfunde hatte es bereits 1988 gegeben. Die Behörde arbeite an neuen Strukturen, damit der „reibungslose Informationsfluss“ künftig sichergestellt sei, sagte Beuge.

SPD-Fraktionschef Wolfgang Jüttner bekräftigte indes, dass er vorerst anders als Grüne und Linke gegen einen Untersuchungsausschuss zur Asse ist. Ihm gehe es nicht um „Schuldzuweisungen und Kompetenzgerangel“. Er wies Vorwürfe zurück, dies habe mit seiner früheren Tätigkeit als Umweltminister zu tun. „Selbst wenn dort Fehler vorlägen, ist die Situation so, dass alles aufgeklärt gehört“, sagte er im NDR.

Niedersachsens CDU-Chef David McAllister verteidigte derweil die von seiner Partei geforderten längeren AKW-Laufzeiten: „Das eine ist das Thema Asse“, sagte er im Deutschlandfunk. „Das andere ist: Wir sagen als Union, wir brauchen die Kernenergie mittelfristig in Deutschland“. KSC

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