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Archiv-Artikel

Trichet droht Ölfirmen

Zentralbank-Chef spricht von Marktregulierung

BRÜSSEL dpa ■ Angesichts dramatischer Preissteigerungen für Öl und Nahrungsmittel hat der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, mit der Regulierung von Märkten gedroht. Falls die Beteiligten unter sich keine befriedigenden Verhaltensregeln vereinbarten, müsse reglementiert werden, sagte Trichet am Mittwoch vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments in Brüssel. „Die Märkte müssen transparent sein.“

Trichet wies mehrfach auf die wachsenden Inflationsrisiken hin und bekräftigte damit indirekt die Neigung des EZB-Rats zu einer Zinserhöhung.

Europas oberster Zentralbankier sagte, seiner Einschätzung nach sei Spekulation nicht der Hauptgrund für die Preisanstieg bei Öl und Rohstoffen. „Die wichtigsten Faktoren sind Angebot und Nachfrage.“ Die Nachfrage sei höher und das Angebot niedriger als zunächst erwartet. Trichet begrüßte ausdrücklich die Ankündigung der Rohölproduzenten, ihr Angebot zu erhöhen. „Das ist sehr wichtig.“

Mit Blick auf die von ihm geforderte Transparenz der Märkte fügte Trichet allerdings hinzu: „Es gibt keine Nachsicht für diejenigen, die aus der Undurchsichtigkeit und aus dem schlechten Funktionieren der Märkte Profit ziehen.“