Vormerken
: Ein paar Klangimpressionen aus Lateinamerika (gegen den Trend)

Eine kleine Übung zum kulturellen Selbstverständnis: Müsste man zum Beispiel mal Mexiko, Argentinien und Brasilien mit nur je einem musikalischen Stichwort fassen, würde man doch „Mariachi“ in die Runde werfen, dann „Tango“ und zuletzt bestimmt „Samba“. Und ganz arglos würde man das wohl tun, aber letztlich besagt das trotzdem nur, dass bei den kulturellen Ressourcen der Trikont halt für das Folkloristische zuständig ist. Der immer noch ärmere Teil unserer postkolonialen Welt peppt wenigstens unser Unterhaltungsgeschäft auf. Und sonst? Ist da halt durchaus auch noch die sogenannte Kunstmusik, die in der bis Sonntag dauernden Programmreihe „Impresiones Sonoras“ zu Gehör gebracht und diskutiert werden soll. In Konzerten an verschiedenen Orten werden die Beiträge Lateinamerikas zur musikalischen Avantgarde präsentiert, am morgigen Mittwoch beginnt im HAU 3 ein Symposium zu „Komposition und kulturelle Identität in Lateinamerika heute“. Hier ist der Eintritt frei, genauso wie zu der Podiumsdiskussion am heutigen Dienstag im Instituto Cervantes um 19 Uhr, wo gleichfalls über die musikalische Identität in Lateinamerika debattiert wird. Im Anschluss gibt es dort Werke mexikanischer Komponisten zu hören. TM

„Impresiones Sonoras – Komposition und kulturelle Identität in Lateinamerika heute“ an verschiedenen Orten bis Sonntag, 6. Juli. Programm: www.klangzeitort.de