: Verunsicherte Räume
Wie verändern der Diskurs um die Sicherheit und die Konstruktion unsicherer Räume das Gesicht der Stadt? Am Mittwoch werden bei „Mit Sicherheit!“ Antworten gesucht
Dass unter dem Vorwand drohender terroristischer Anschläge grenzenlos überwacht und kontrolliert werden muss, scheint breit akzeptiert zu sein: Kameraüberwachung, Onlinedurchsuchung, Vorratsdatenspeicherung, alles kein Problem? Doch. Das Spiel mit der Angst dient nämlich einer Politik der Ausgrenzung, wissen die VeranstalterInnen von „Mit Sicherheit! Konstruktion ‚unsicherer Räume‘ zur Etablierung ‚innerer Sicherheit‘“ am Mittwoch im Uebel & Gefährlich.
Denn ganz offensichtlich traktiert die neue Lust zu Überwachen und Strafen bar jeder tatsächlichen Bedrohung die „üblichen Verdächtigen“ – AusländerInnen, Obdachlose, Jugendliche, Drogenkranke: alles was fremd erscheint oder sonstwie stört.
Welche rassistischen, sexistischen oder sonstigen diskriminierenden und ausschließenden Grundannahmen werden durch Überwachung und Repression stets aufs Neue reproduziert? Wer gerät in den Fokus, mit welchen Konsequenzen? Welche Mechanismen produzieren Unsicherheit? Was ist unter der Sicherung eines „unsicheren Raumes“ zu verstehen? Und wo ist man denn nun noch sicher vor der Sicherheit?
Antworten erhofft man sich auf der Veranstaltung im Rahmen der Mobilisierung zum Antirassistischen Camp im August in Hamburg (http://camp08.antira.info) von fachkundiger Seite. Bernd Belina ist u. a. Redakteur des Kriminologischen Journals und setzt sich derzeit am Leibniz-Institut für Länderkunde mit Regionaler Geographie auseinander. Renate Ruhne verdingt sich als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Soziologie der TU Darmstadt und arbeitet zum „Wirkungsgefüge von Raum und Geschlecht am Beispiel Prostitution in Frankfurt/M.“. Eric Töpfer schließlich ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin und hat unter anderem beim EU-Projekt „Urbaneye“ (http://www.urbaneye.net) zu Videoüberwachung in europäischen Städten gearbeitet. ROBERT MATTHIES
Mi, 9. 7., 19.30 Uhr, Uebel & Gefährlich, Feldstraße 66