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Archiv-Artikel

Bis Montag soll die Elbe wieder sauber sein

Nach dem Schiffsunglück ist kaum noch Diesel auf dem Fluss zu finden. Bisher nur ein toter Vogel gefunden. Naturschutzgebiet Zollenspieker ist am stärksten verschmutzt. Behörde will nun die Kostenfrage klären

Nach dem schweren Schiffsunfall auf der Elbe in den Vier- und Marschlanden haben sich die ausgetretenen 120 Tonnen Diesel weitgehend aufgelöst. „Es gibt nur noch einen ganz dünnen Film, aber keinen großen Teppich mehr“, sagte der Sprecher der Umweltbehörde, Volker Dumann, am Freitag. Auf Hamburger Seite gebe es keine toten Fische oder verschmutzte Vögel, berichtete Dumann. Das Ufer des Naturschutzgebiets Zollenspieker sei aber leicht verschmutzt worden.

Am Mittwochmorgen waren bei Altengamme der Tanker „Undine“ und der Frachter „Aldebaran“ kollidiert, dabei waren vier Tanks der „Undine“ aufgeschlitzt worden und 140.000 Liter Diesel ausgelaufen. Die Unfallursache konnte noch nicht geklärt werden. Als möglicher Grund gelte ein Fahrfehler, sagte ein Polizeisprecher. „Schwerer Unfall, guter Ausgang“, lautet das Fazit Dumanns.

Er betonte, dass die Ölsperren vor zwei Naturschutzgebieten weiterhin liegen bleiben. Eine umfangreiche Reinigung der verschmutzten Ufer des Naturschutzgebiets Zollenspieker sei nur bedingt sinnvoll, hieß es in der Umweltbehörde. „Es ist wesentlich weiser, da nichts zu tun, als mit großem Gerät dort rumzutrampeln“, sagte Dumann. Der Diesel verdampfe zunehmend und werde mikrobiologisch abgebaut. Da Diesel leichter ist als Schweröl, hatte er sich an der Oberfläche gehalten. Die Behörde geht deshalb nicht davon aus, dass der Unfall Folgen für die Fische hat. Vögel aber können nach dem Putzen ihres Gefieders Dieselrückstände aufnehmen und daran verenden. Bisher wurde aber nur auf der niedersächsischen Elbseite ein toter Vogel entdeckt.

Sämtliche Ölbekämpfungsmaßnahmen sollen bis Montag abgeschlossen werden. Umweltsenatorin Anja Hajduk (GAL) sagte, dass nach Feststehen der Ursache die Kostenfrage geklärt werden müsse. Man sei deshalb bereits an die Versicherung des havarierten Tankers „Undine“ herangetreten. TAZ / DPA