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Archiv-Artikel

NPD-Demo in Gera

700 Rechtsextreme trafen sich in Gera – 500 Linke hielten dagegen. Polizei spricht von „friedlichem Verlauf“

Gera/Krefeld ap ■ Rechtsextremisten aus sieben Bundesländern sind am Wochenende im thüringischen Gera zu einem Großaufmarsch zusammengekommen. Rund 700 Menschen folgten am Samstag nach Angaben der Polizei dem Aufruf der NPD. Mit einem Friedensgebet und einer Kundgebung demonstrierten zeitgleich rund 500 Menschen gegen die Veranstaltung, die nach Angaben des Bürgerbündnisses seit 2003 in der thüringischen Stadt abgehalten wird und immer mehr Zulauf erhält.

Die Polizei verhinderte mit einem Großeinsatz ein Zusammentreffen der Demonstranten, die ihre Veranstaltungen rund einen Kilometer Luftlinie voneinander entfernt abhielten. Die Polizei sprach von einem insgesamt friedlichen und störungsfreien Verlauf.

Bei der NPD-Veranstaltung kam es nach Polizeiangaben zu einer Anzeige wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, drei Anzeigen wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie zwei Festnahmen wegen bestehender Haftbefehle. Die zwei Personen wurden in die Justizvollzugsanstalt Gera eingeliefert. Gegen 28 Personen wurden Platzverweise ausgesprochen. Die rechten Demonstranten kamen laut Polizei aus Thüringen, Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Hessen.

Bei der Gegenveranstaltung des Bürgerbündnisses gab es zwei Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. In neun Fällen wurden Platzverweise ausgesprochen, um zu verhindern, dass sich Demonstranten der NPD-Veranstaltung nähern. Kurzzeitig wurden dazu fünf Personen in Gewahrsam genommen.

In Krefeld folgten rund 250 Menschen dem Bündnis für Toleranz und demonstrierten am Samstag um elf Uhr auf dem Theaterplatz der Stadt gegen Rechtsextremismus. Danach nahmen rund 20 Menschen an einer Veranstaltung der NPD auf demselben Platz teil. Die Polizei verhinderte, dass es zu Zusammenstößen kam. Weil bei zwei linken Demonstranten verbotene Gegenstände festgestellt wurden, wird nun strafrechtlich gegen sie ermittelt.