: Hamburg testet Shared Space
Hamburg will als erste Metropole in Europa ein gleichberechtigtes Nebeneinander von Autofahrern, Fußgängern und Radfahrern erproben. „Ein Gutachten soll jetzt Aufschluss darüber geben, welche Merkmale Straßenzüge und Plätze haben müssen, die als geteilter Raum (Shared Space) für Verkehrsteilnehmer geeignet sind“, sagte Volker Dumann, Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde, am Montag. Anfang Oktober soll demnach entschieden werden, wo das Projekt gestartet werden kann. Hauptverkehrsstraßen, sagte Dumann, kämen dafür natürlich nicht in Frage. „Hamburg ist die erste Großstadt, die das Konzept umsetzen will. Darum brauchen wir auch ein Gutachten.“
Entwickelt hat das Konzept des Shared Space der niederländische Verkehrsplaner Hans Monderman in den 1980er Jahren. Umgesetzt wurde es hierzulande bisher nur im niedersächsischen Ort Bohmte bei Osnabrück (taz berichtete).
Dass in Hamburg Interesse an dieser Form der Verkehrsführung bestand, hatte sich jüngst abgezeichnet: Am Rande des autofreien Sonntags wurde am vergangenen Wochenende auf mehreren Veranstaltungen darüber informiert. Im Hamburger Bezirk Mitte hatten schon zu Jahresbeginn Anwohner und Behörden öffentlich darüber diskutiert, Shared Space im Quartier St. Georg auszuprobieren. Auch die schwarz-grüne Koalition im Bezirk Altona einigte sich gerade darauf, zwei Straßen zu Shared Spaces zu machen. DPA/TAZ