Radioaktives Wohngebiet

Nach dem Fund radioaktiver Altlasten in einem Wohngebiet in Hannover steht noch nicht fest, in welchem Umfang verseuchter Boden saniert werden muss. Die Experten seien noch immer mit Messungen auf den betroffenen Grundstücken beschäftigt, sagte am Mittwoch der Umweltdezernent der Region Hannover, Axel Priebs. Bislang seien 62 von 120 Grundstücken überprüft worden. An mehreren Stellen sei in Kellern eine Konzentration von Radon gemessen worden, die die zulässigen Grenzwerte um das Zehnfache übersteigt. „Die Gefahr einer gesundheitlichen Beeinträchtigung besteht nicht“, sagte Priebs.

Anfang des Monats war zunächst auf einem Platz in dem Wohngebiet Strahlung gemessen worden. Das Gelände gehörte vor mehr als 100 Jahren zu einer Chemie-Firma. Später wurden dort Mehrfamilienhäuser errichtet, etwa 1.000 Menschen leben dort. Priebs kündigte an, dass in der kommenden Woche auch eine Trinkwasser-Probe untersucht werden soll. Welche Sanierungsmaßnahmen ergriffen werden müssen, könne noch nicht sicher gesagt werden. Auch welche Kosten auf die Hausbesitzer zukommen, war noch unklar. „Wo es notwendig ist zu sanieren, müssen wir es als Behörde auch durchsetzen“, erklärte Priebs. Mitte August sollen Gutachter informieren, wo und auf welche Art der Boden ausgetauscht werden muss. Am 25. August sollen die Anwohner in einer Bürgerversammlung informiert werden. DPA