WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Heute Abend wird im Café Morgenrot für die Oury-Jalloh-Demonstration in Dessau mobilisiert, damit dort am 2. August auch beeindruckend viele Antirassistinnen und Antirassisten gegen den Prozess, den man in der linken Szene mit Grund als Farce bezeichnet hat, protestieren. Auf dieser Vorabveranstaltung erläutert die „Initiative in Gedenken an Oury Jalloh“ ihre Ziele und selbstverständlich auch ihre Pläne fürs weitere Vorgehen.
Morgen wird im Tristeza im Rahmen der neuen Veranstaltungsreihe „Rechtsextremismus und Geschlecht“ über rechtsextreme Frauen gesprochen, was ein durchaus lohnendes Thema ist. Denn selbst einige Antifas haben noch nicht begriffen, dass Frauen in der rechten Szene durchaus Führungspositionen bekleiden können und alles andere als biedere Hausmäuse sind, die aus Dummheit ihren Gatten zu Willen sind. Esther Lehnert, Juliane Lang und Wiebke Eltze vom MBR Berlin sprechen über Rollenklischees, „richtige Frauen“ und zeigen auf, was die rechtsextremen Aktivistinnen umtreibt.
Der Samstag dann gehört dem Hanf und den Hopfendeutschen. Um 13 Uhr startet am Alexanderplatz die traditionelle Hanfparade, die inzwischen alles andere ist als eine Veranstaltung für das Recht auf Rausch, sondern vielmehr zu einer Loveparade der Alternativbetriebe geworden ist, die hier ihre Werbegelder wirksam einsetzen. Wer da mittun will, ist herzlich eingeladen.
Im X-B-Liebig dagegen wird am Abend, ebenfalls traditionellerweise, ein „Info- und Schutzpunkt“ aufgemacht, der jene, die den besoffenen Besuchern des „Internationalen Bierfestivals“ nicht ins holde Deutschlandbild passen, vor den Normaldeutschen Suffschlägern schützen soll. Denn wir wissen – das Recht auf Rausch allein, das beim Bier ja gegeben ist, garantiert keine zivilisatorischen Mindeststandards.
Oury Jalloh: Café Morgenrot, Kastanienallee 85, heute, 19 Uhr Rechtsextremismus: Tristeza, Pannierstraße 5, Di., 20 Uhr Hanfparade: Alexanderplatz, Sa., 13 Uhr Info- und Schutzpunkt: X-B-Liebig, Liebigstr. 34, Sa., 19 Uhr