Berlin streikt mit

Berliner Lufthansa-Techniker schließen sich heute dem bundesweiten Streik an. Folgen schwer abzuschätzen

Von heute an wollen auch die Lufthansa-Techniker in Tegel und Schönefeld streiken. Ver.di-Sprecherin Doris Fiedler schätzt, dass 120 der etwa 400 in dem Bereich Beschäftigten die Arbeit niederlegen könnten. „Wir gehen in einen unbefristeten Streik, eine Unterbrechung ist nicht geplant“, sagte Fiedler am Montag. Die Lufthansa zeigte sich von den Drohungen unbeeindruckt. Die Erfahrungen vom ersten Streiktag zeigten, dass die Notfallprogramme des Unternehmens offensichtlich Wirkung zeitigten, sagte Wolfgang Weber, Lufthansa-Sprecher für Berlin und Brandenburg. „Wir werden entsprechende Maßnahmen an den entsprechenden Stellen ergreifen.“ Details nannte er nicht.

Der zuvor angekündigte bundesweite Streik von etwa 4.000 Lufthansa-Mitarbeitern aus den Bereichen Technik und Bordverpflegung war am Montag verpufft. Kaum eine Verbindung fiel aus, an den Flughäfen blieb es ruhig. In Berlin seien „überhaupt keine Auswirkungen“ zu spüren, sagte ein Sprecher der Berliner Flughäfen. Es herrsche normaler Urlaubsverkehr – die Streikankündigung verleitete offenbar nur wenige dazu, auf Bahn oder Auto umzusteigen.

Selbst Ver.di-Sprecherin Fiedler rechnete nicht mit unmittelbaren Folgen in Berlin. „Der Streik heißt nicht, dass sofort die Flugzeuge nicht mehr in die Luft gehen.“ In Schönefeld arbeiten die Techniker vor allem an langfristigen, geplanten Checks auch für Fremdmaschinen, in Tegel geht es um kurzfristige Wartungen über Nacht. Wie sich der Arbeitskampf längerfristig auswirkt, bleibt abzuwarten.

Ver.di fordert für die 50.000 Beschäftigten am Boden und in der Kabine 9,8 Prozent mehr Geld. Die Lufthansa hat 7,7 Prozent angeboten und vorgeschlagen, den Konflikt mit einem Schlichter zu lösen. Die Piloten sind an der Auseinandersetzung nicht beteiligt. KRISTINA PEZZEI

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