daily dope (307)
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„Hat Werner Goldmann Ihnen Dopingmittel gegeben?“ – „Hat er gegeben, natürlich.“ Goldmann ist Trainer von Robert Harting, deutsche Goldhoffnung im Diskuswurf – und war Trainer von Gerd Jacobs, 46-jähriger DDR-Kugelstoßer und anerkanntes Dopingopfer.

Er ist es, der seinen Excoach in der gestern ausgestrahlten ZDF-Doku „Mission Gold“ beschuldigt, ihm Anfang der 80er-Jahre das Anabolikum Turinabol gegeben zu haben. Vor wenigen Wochen noch hatte Goldmann eine Ehrenerklärung des DOSB unterschrieben. Darin versichert er, nie gegen Antidopingbestimmungen verstoßen zu haben. Ein klares Bekenntnis also? Nicht so gegenüber dem ZDF. Angesprochen auf seine Vergangenheit, weicht er aus: „Da gibt es sicherlich Dinge, die nicht in Ordnung waren. Damit muss man leben und damit haben wir unsere Strafen oder unser, sagen wir mal so, Verfahren gehabt.“

Die Vorwürfe sind nicht neu: Bereits 1999 hatten Sportlerinnen Goldmann verklagt, weil er ihnen als Minderjährige Dopingmittel verabreicht haben soll. Das Verfahren wurde gegen die Zahlung von 2.000 Euro eingestellt. Im Oktober 2007 berichtete der Spiegel, dass der Deutsche Leichtathletik-Verband sechs Trainer beschäftige, die wegen Verdachts auf Körperverletzung vernommen worden seien. Darunter auch: Werner Goldmann. Eine Entscheidung über dessen Verbleib im Olympiateam werden nun DOSB-Präsident Thomas Bach, Vizepräsident Eberhard Gienger und Generalsekretär Michael Vesper fällen. Bis zum Beginn der Spiele bleibt ihnen dazu noch acht Tage Zeit. WS