: Betr.: kinotaz nord
A
Akte X - Jenseits der Wahrheit USA 2008, R: Chris Carter, D: David Duchovny, Gillian Anderson
„Jetzt ist eingetreten, was Fans seit jeher erhofften: Das ewige Beinahe-Paar hat sich endlich gekriegt. Es bleibt leider die einzige Überraschung in diesem handwerklich soliden, aber eher belanglosen Thriller. Regisseur Chris Carter, Schöpfer der „Akte X“- Saga, knüpft nahtlos an den Realismus betonten Stil der alten Serie an und inszeniert mit hektischen Kameraschnitten ein düsteres Ambiente zwischen meist nächtlichem Schneetreiben und dem Kunstlicht von Sozialwohnungen und Operationssälen. Es ist eine triste Welt mit blassen Büromenschen, die über Leben und Tod bestimmen. Nicht Aliens, sondern grausame Russen verkörpern nun das Böse und schnippeln auf Frankenstein-Art an ihren Opfern herum. Das Geschehen zieht sich jedoch bald in die Länge - und nicht nur, weil das sprunghafte Drehbuch zu viele zusätzliche Minuten schindet, wenn der seherisch begabte Kirchenmann seine Visionen bruchstückhaft preisgibt.“ (Focus) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
All the Boys Love Mandy Lane USA 2006, R: Jonathan Levine, D: Amber Heard, Anson Mount
„Sechs Jugendliche werden während einer ausgelassenen Feier auf einer abgelegenen Farm von einem Killer heimgesucht, der sie nach und nach abschlachtet. Ein sich nach verhaltenem, handwerklich solidem Anfang als Teenager-Drama in Gewaltdarstellungen ergehender Slasher-Film, der seine Charaktere mühsam aufbaut, um sie dann umso genüsslicher zerstören zu können. Die zu Beginn aufgeworfenen Fragen lösen sich in drastischen Metzeleien auf.“ (filmdienst) HB, OL
Animals in Love Frankreich 2007, R: Laurent Charbonnier
„Das Kamasutra ist offenbar ein Nichts gegen den Variantenreichtum tierischer Liebesspielereien. Das deutet zumindest „Animals in Love“ an, für den Laurent Charbonnier die Paarungsrituale etlicher Tierarten im ewigen Kreislauf der Natur mit der Kamera eingefangen hat. Doch so unterhaltsam drollig das zunächst scheint: Auf die Horizonterweiterung in Faunafragen wartet man vergeblich; jegliche Erklärung bleibt aus.“ (tip) HB, HH
Auge in Auge - Eine deutsche Filmgeschichte Deutschland 2008, R: Michael Althen, Hans Helmut Prinzler
„Ein Filmkritiker und der ehemalige Leiter des Filmmuseums Berlin ziehen aus mehr als 100 Jahren deutscher Filmgeschichte Bilanz. Namhafte Filmemacher widmen sich vor der Kamera der Analyse ihrer Lieblingsfilme. Wim Wenders, Tom Tykwer oder Christian Petzold erklären ihre Faszination für Fritz Lang, Helmut Käutner oder Friedrich Wilhelm Murnau und gehen der Besonderheit des deutschen Kinos auf den Grund. Dass das neuere Filmschaffen mit international anerkannten Jungregisseuren zu kurz kommt, lässt sich angesichts liebevoll assoziierter Motiv-Montagen der beteiligten Cineasten leicht verschmerzen.“ (Rheinischer Merkur) HH
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Bank Job Großbritannien 2008, R: Roger Donaldson, D: Jason Statham, Saffron Burrows
„‚Bank Job‘ erzählt die Geschichte eines Haufens kleiner Gauner, die sich in den Tresorraum einer Bank buddeln und damit den Coup ihres Lebens landen wollen. Klingt irgendwie nicht neu? Sieht auch total alt aus, aber auf echt charmante Weise. Der Film des Regie-Haudegens Roger Donaldson spekuliert über die Hintergründe eines realen Kriminalfalls aus dem Jahr 1971, konsequent im Stil eines netten Siebziger-Jahre-Krimis. Die Kleingangster haben keine Ahnung, wem sie alles ins Gehege kommen und wer sie fernsteuert. Es geht also um ruchlose Großschurken, Geheimdienstler und sexuell ein bisschen perverse Politiker, wie es sich für Großbritannien gehört, und, klar, darf eines nicht fehlen: In einem der Schließfächer findet sich moralisch Belastendes über ein Mitglied der königlichen Familie. Das ist dann auch schon der Top-Schock in einem entzückend gemütlichen Thriller.“ (Der Spiegel) HB, HH, KI
Das Beste kommt zum Schluss USA 2007, R: Rob Reiner, D:Jack Nicholson, Morgan Freeman
Wie unheilbar an Krebs Erkrankte sehen Jack Nicholson und Morgan Freeman nun wirklich nicht aus, aber sie sind ja auch noch in der hedonistischen Phase ihrer existentiellen Abschiedstournee rund um die Welt. Im Grunde ist dies die Hollywoodversion des Klassikers „Ikiru“ von Akira Kurosawa aus dem Jahr 1952, in dem ein Mann in den letzten Wochen seines Lebens versucht, diesem noch einen Sinn zu geben. Nichelmorgan machen eine Liste mit Dingen, die sie vor ihrem Ableben unbedingt noch erleben wollen. Im Original ist dies die titelgebende „Bucket List“, denn „to kick the bucket“ ist die amerikanische Entsprechung des hiesigen „Löffel-Abgebens“. So wurde es auch tatsächlich in der Synchronfassung übersetzt, was alles andere als selbstverständlich ist, und deshalb hiermit ausdrücklich gelobt wird. (hip) HH
Blues Brothers USA 1979, 133 min, R: John Landis, D: John Belushi, Dan Aykroyd
„Die Brüder Joliet Jake und Elwood Blues (John Belushi, Don Aykroyd) haben elf Tage Zeit, um 5000 Dollar für die Steuerschuld eines Waisenhauses aufzubringen. Sie strengen sich deshalb mächtig an, die alte Band wieder zu vereinen, um das Geld einzuspielen. In der John-Landis-Musikkomödie, einem coolen (Sonnenbrillen-) Kultstück, gibt es ein Stelldichein der Stars: James Brown, Ray Charles, Aretha Franklin, Cab Calloway, Chaka Khan, John Lee Hooker.“ (Der Spiegel) HH
Brügge sehen… und sterben? Großbritannien 2008, R: Martin McDonagh, D: Colin Farrell, Brendan Gleeson
„Nach einem Mord mit tragischen Nebenwirkungen schickt Gangsterboss Harry seine beiden Killer Ray und Ken zum Abtauchen nach Brügge. Die irischen Wurzeln von Theaterautor Martin McDonagh sind auch in seinem Filmdebüt sichtbar. Seine Komödie ist eine Liebeserklärung an das irische Naturell, das vor allem Colin Farrell fluchend, flirtend, trinkend und schlagend verkörpert, aber auch an den Schauplatz Brügge. Surreale Szenen reichern die Story an, die im Hitmen-Genre einen amüsanten Ableger zeugt. Ein moralisches Märchen über Mörder, die Charakter zeigen.“ (Blickpunkt:Film) H, HH
C
Caramel Frankreich 2007, R: Nadine Labaki, D: Nadine Labaki, Ismaïl Antar
“Der Film schildert den Alltag von fünf Frauen in einem Beiruter Friseursalon - mit amourösen, familiären, kosmetischen und beruflichen Problemen, wie sie auch in Barcelona oder Biarritz an der Tagesordnung sind. Auf den zweiten Blick liefert Filmemacherin Nadine Labaki eine für westliche Beobachter sehr aufschlussreiche Komödie über die Zustände im Libanon, wo die Frauen einen anstrengenden Slalom zwischen Moderne und Religiosität absolvieren müssen. Eine lesbische Schwärmerei, eine heimliche Affäre oder eine vor der Ehe verlorene Unschuld erhalten hier ein ganz anderes Gewicht. Das ist warmherzig, amüsant und melancholisch, dazu famos gespielt.“ (Cinema) H, HH
Die Chroniken von Narnia - Prinz Kaspian von Narnia USA 2008, R: Andrew Adamson, D: Ben Barnes, William Moseley
„ Der Prinz ist ein hübscher Bursche und hat daher viele Neider, die ihm nicht nur die Locken, sondern gleich den Kopf abschneiden möchten. Doch vier bleichgesichtige britische Kinder eilen ihm zu Hilfe. In Andrew Adamsons zweiter „Narnia“-Verfilmung, beruhend auf den legendären Fantasy-Romanen von C. S. Lewis, reisen Londoner Teenager während des Zweiten Weltkriegs ins Königreich Narnia. Im Gegensatz zu den Helden bedauert der Zuschauer bald, keine Zeitreiserücktrittsversicherung abgeschlossen zu haben - so sehr nerven manche der Figuren, etwa die fechtende Maus Reepicheep, der man den Kater aus „Shrek“ an den Hals wünscht.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Control USA 2007, R: Anton Corbijn, D: Sam Riley Alexandra Maria Lara
“Biografie von Ian Curtis, des Sängers der Post-Punk-Band Joy Division, der 1980 mit seinem Leben nicht mehr fertig wurde und Selbstmord beging. Ein ,Rockstar-Biopic‘ wollte Starfotograf Anton Corbijn nicht machen. Sein Kinodebüt über die letzten Jahre von Joy-Division-Sänger und Wave-Ikone Ian Curtis ist zwar dennoch eins; doch hält sich der Film fern von Glorifizierungen. Stattdessen zeigt er einen durchschnittlichen Smalltown-Boy mit überdurchschnittlicher Gabe - und tragischem Werdegang. Den Szenen im häuslichen Wohnzimmer gehört ebenso viel Zeit wie den fiebrigen Auftritten Joy Divisions. Hochästhetisch ist das Schwarz-Weiß-Grau der Bilder. Dennoch wirken sie sehr lebendig, nicht zuletzt dank Sam Riley als Curtis.“ (tip) HH
Crosby, Stills, Nash & Young -Déjà Vu USA 2007, R: Bernard Shakey / Originalfassung mit Untertiteln
“Gedreht wurde der Film von dem Mann, der auch hinter dem Comeback des legendären amerikanischen Quartetts Crosby, Stills, Nash and Young stand: Neil Young firmiert als Filmemacher zwar unter Bernard Shakey, doch der Zorn, der in die Bilder eingeflossen ist, trägt unverkennbar seine Handschrift. Er hatte seine drei Freunde 2006 noch einmal versammelt, um auf einer Tournee gegen die amerikanische Besatzung des Iraks zu protestieren. „CSNY: Déjà vu“ dokumentiert diese Reise; der Titel verdankt sich einem alten Lied der Band und dem Gefühl der Mitglieder, noch einmal durchleben zu müssen, wogegen sie schon zu Zeiten von Vietnam musikalisch protestiert hatten.“ (Frankrurter Allgemeine)H
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Daddy ohne Plan USA 2007, R: Andy Fickman, D: Dwayne „The Rock“ Johnson, Madison Pettis
„Ein niedlicher Knirps wirbelt das Leben des Footballstars Joe durcheinander. Wie Vater und Tochter gegen alle Widerstände zueinanderfinden und wie Joe rechtzeitig zum tränenreichen Happy End erkennt, was im Leben wirklich zählt, folgt einer gängigen Formel für kindgerechte Familienunterhaltung, die schon in zahllosen Disney-Produktionen erprobt wurde. Den Unterschied machen die beiden wunderbar harmonierenden Protagonisten. Wenn sich der Actionfilm-Held Johnson (‚Doom‘), der sein Comedy-Potenzial bereits in ‚Be Cool‘ unter Beweis gestellt hat, mit der temperamentvollen Kinodebütantin Madison Pettis kabbelt oder beim Kinderballett sein Bestes gibt, stimmt die Chemie. So charismatisch wurden uns olle Kamellen schon lang nicht mehr.“ (Cinema) H, HB, HH
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Die Eisbombe Deutschland 2008, R: Oliver Jahn, D: Eike Weinreich, Karoline Eichhorn
„In einer Vorortsiedlung schlägt ein großer Eisbrocken durch das Dach einer ohnehin allerorten Gift und Tod witternden Familie. Besonders hart ist das für Sohn Tom, der sich eigentlich von der herrschsüchtigen Mutter, vielleicht auch seinen Ängsten und Allergien befreien wollte. Die ungelenke Mischung aus Öko-Satire, Familiendrama und Liebesgeschichte entwickelt bestenfalls flüchtigen Charme: Klischees und ein reichlich geschmackloses Finale ruinieren den Film.“ (tip) H, HB, HH, OL
Eisenfresser Deutschland 2007, R: Shaheen Dill-Riaz
„‚Eisenfresser‘ nennt man die Saisonarbeiter aus dem armen Norden von Bangladesch, die im Süden, in den Abwrackwerften am Strand von Chittagong, barfuß und mit bloßen Händen Tanker und Containerschiffe zerlegen. Aus der Perspektive des unauffällig am Rand bleibenden Zeugen dokumentiert Regisseur Shaheen Dill-Riaz eine Schufterei, bei der weder Arbeits- noch Umweltschutz auch nur die geringste Rolle spielen. Er sammelt und montiert Bilder und Töne, die in ihrer Gesamtheit die Nahaufnahme eines Brachial-Kapitalismus ergeben, der buchstäblich über Leichen geht.“ (tip) HH
Elegy oder die Kunst zu lieben USA 2008, R: Isabel Coixet, D: Sir Ben Kingsley, Penélope Cruz
„Isabel Coixet (“Das geheime Leben der Worte“) adaptiert Philip Roths Roman „Das sterbende Tier“ und verändert dessen maskuline Perspektive hin zu ihrer differenziert weiblichen: Großes, wie der Titel andeutet auch elegisches Kino über die Flüchtigkeit des Lebens mit beeindruckenden Performances der beiden Hauptdarsteller Ben Kingsley und Penelope Cruz.“ (Blickpunkt:Film) H, HH
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Factory Girl USA 2006, R: George Hickenlooper, D: Sienna Miller, Guy Pearce
„Am 6. August wäre Andy Warhol 80 geworden. „Factory Girl“ erinnert an einen tragischen Star seiner legendären Szene-Schmiede Factory: Edie Sedgwick. 1965 avanciert das New Yorker Partygirl zur Stilikone, Bob Dylan widmet ihr Songs. Doch Edie übersteht keinen Tag ohne Drogen. Sie wird nur 28 Jahre alt. Das Porträt einer schillernden Ära gleicht einer Modenschau - glamourös, aber gefällig.“ (Cinema) H, HH
Freche Mädchen Deutschland 2008, R: Ute Wieland, D: Henriette Nagel, Emilia Schüle
„Erste Liebeserfahrungen dreier vierzehnjähriger Freundinnen. Ein Film, der bekannte Muster bedient, aber durch das Trio der Hauptdarstellerinnen ebenso überzeugt wie dadurch, dass er nicht wenigen Figuren Entwicklungsmöglichkeiten zubil(tip) HBligt. Verfilmung der erfolgreichen Buchserie.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
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Get Smart USA 2008, R: Peter Segal, D: Steve Carell, Anne Hathaway
„Get Smart“ beruht auf der gleichnamigen Fernsehserie aus den sechziger Jahren: Deren Erfinder Mel Brooks und Buck Henry gaben darin coole Geheimagenten à la James Bond der Lächerlichkeit preis. In der neuen Kinoversion von Regisseur Peter Segal (“Die Wutprobe“) kämpft nun der Komiker Steve Carell als Spion Maxwell Smart gegen ein Verbrechersyndikat und die Tücken des Agentenalltags, unterstützt von zwei attraktiven Kollegen (Anne Hathaway, Dwayne Johnson). Der subversive Schwung der Originale ist leider weitgehend auf der Strecke geblieben, doch der stoische Gesichtsausdruck von Hauptdarsteller Carell rettet auch schwache Gags.“ (Der Spiegel) BHV, H, HB, HH, HL, KI, OL
Die Girls von St. Trinian Großbritannien 2007, R: Oliver Parker, Barnaby Thompson, D: Rupert Everett, Colin Firth
„Das Mädchencollege St. Trinian‘s soll geschlossen werden. Aber die Mädels planen, die Geldknappheit durch den Raub eines Jan-Vermeer-Gemäldes zu beseitigen. Komödie nach Cartoons von Ronald Searle aus den 1950er Jahren und einer darauf basierenden britischen Spielfilmreihe. Doch Plot, Inszenierung, Gags und Filmfiguren wirken hier gleichermaßen fad - da helfen auch klassische St.-Trinian‘s-Zutaten wie die andauernden Auseinandersetzungen mit dem Bildungsministerium und die von Rupert Everett interpretierte Doppelrolle der Schulleiterin Miss Fritton und ihres fiesen Bruders nichts.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL
Der große Japaner - Dainipponjin Japan 2007, R: Hitoshi Matsumoto, D: Hitoshi Matsumoto, Riki Takeuchi
„Japans Kultkomiker Hitoshi Matsumoto spielt in dieser selbstironischen und höchst skurrilen Pseudo-Doku einen an katastrophalen Umfragewerten und privaten Schicksalsschlägen leidenden Superhelden, der bei Monsterangriffen mittels Elektrizität auf Godzilla-Größe aufgeblasen wird. Zwischen tragikomischer Doku und schrillem CGI-Spektakel changierender Filmspaß für Fans japanischer Popkultur.“ (Cinema) HH
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Hairspray USA 2007, R: Adam Shankman, D: John Travolta, Michelle Pfeiffer
“Remake der bonbonbunten Sixties-Fantasie, die Schundfilm-Ikone John Waters 1988 schuf. Angesiedelt in der Zeit der Rassentrennung und maßlos aufgetürmter Frisuren schlug das Herz des Films besonders laut für Außenseiter. Fast 15 Jahre später ist daraus ein Broadwaymusical geworden, das Regisseur Adam Shankman wiederum auf die Leinwand gebracht hat. Der Camp-Faktor ist nicht mehr so hoch wie beim Original. Dafür gibt es aber viele mitreißende Musicalnummern und ein paar gelungene Casting-Coups (u. a. John Travolta im Fummel).“ (tip) HH
Hancock USA 2008, R: Peter Berg, D: Will Smith, Charlize Theron
„‚Hancock‘ ist ein Superheld in der Sinnkrise. Unrasiert und übelriechend, kippt er Whiskey in sich hinein, bevor er losfliegt. Doch auch der hochprozentige Biokraftstoff gibt dem von Will Smith gespielten Weltenretter keinen rechten Schwung. Er ist lebensmüde, weil er schon zu lange unsterblich ist. Mit aberwitzigen Einfällen erzählt Regisseur Peter Berg von guten Taten, die böse enden. Einmal wirft Hancock einen gestrandeten Wal zurück ins Meer – dummerweise direkt auf ein Segelboot. Leider werfen auch Smith und Berg ihre Komik über Bord, wollen nicht nur die großen Lacher, sondern auch die ganz großen Gefühle - und versinken in Melodramatik. Statt nach emotionaler Tiefe zu suchen, wären sie besser an der Oberfläche geblieben.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Happy-Go-Lucky Großbritannien 2008, R: Mike Leigh, D: Sally Hawkins, Eddie Marsan
Gehen Ihnen nicht auch jene Leute furchtbar auf die Nerven, die ständig gute Laune haben? Diese ewig lächelnden Gutmenschen, die dann meist auch noch missionarisch jeden dazu bekehren wollen, alles positiv zu sehen? Genau solch ein Mensch ist Poppy, eine 30jährige Londoner Vorschullehrerin, deren Optimismus schon fast monströse Züge annimmt. In Leighs’ ‚Naked‘ von 1992 stand ein durch und durch zynischer Misanthrop im Mittelpunkt, und ‚Happy-Go-Lucky‘ wirkt nun wie der absolute Gegenentwurf dazu. Mit der gleichen Radikalität wird hier wieder die Welt ganz aus der Perspektive der Protagonistin gesehen, und vielleicht ist es eine der größten Leistungen von Leigh, dass ihm das auch hier gelingt. Denn diese laute, immer in schreienden Farben gekleidete Frau, die zuerst wie ein emotionales Stehaufmännchen wirkt, bekommt im Laufe des Films eine ganz erstaunliche Tiefe. (hip)
H, HB, HH, HL, KI
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I Am Legend USA 2007, R: Francis Lawrence, D: Will Smith, Alice Braga
“,I Am Legend‘ zeigt eine faszinierende Horrorvision der nahen Zukunft: ein entvölkertes New York. Eine Epidemie hat die gesamte Menschheit dahingerafft - bis auf den zähen Wissenschaftler Robert Neville (Will Smith). Begleitet von seiner Schäferhündin, jagt Neville mitten in Manhattan Hirsche; er selbst wiederum passt ins Beuteschema lichtscheuer Monster, die immer aggressiver werden. Der Endzeit-Thriller, inszeniert vom Musikvideo-Regisseur Francis Lawrence, ist bereits die dritte Verfilmung des Science-Fiction-Romans von Richard Matheson (nach 1964 mit Vincent Price und 1971 mit Charlton Heston), doch über weite Strekken von zeitlos schöner Schockwirkung.“ (Der Spiegel) HH
Ich. Immendorff Deutschland 2007, R: Nicola Graef
„‚Ich. Immendorff‘ dokumentiert die letzten zwei Jahre im Leben des 1945 geborenen und wohl berühmtesten zeitgenössischen deutschen Malers, Jörg Immendorff, bis zu seinem Tod am 28. Mai 2007. Zunehmend gezeichnet von der Nervenkrankheit ALS, gewährte der Meister der Filmemacherin Nicola Graef viele lange und intime Gespräche in seinem Düsseldorfer Atelier. Außerdem kommen seine Mutter, die Ehefrau, sein Arzt, alte Weggefährten wie Markus Lüpertz und neue Bewunderer wie der leicht überdreht-enthusiastische Jonathan Meese zu Wort. Nur Prostituierte und Drogen, deren er sich auch bisweilen bediente, kommen in dem unverhohlen bewundernden, aber durchaus aufschlussreichen Porträt des sensiblen Egomanen nicht vor, der es vom Protestkünstler zum Hofmaler von Kanzlers Gnaden brachte.“ (Der Spiegel) HH
I‘m Not There USA/Deutschland 2007, R: Todd Haynes, D: Christian Bale, Cate Blanchett / Originalfassung mit Untertiteln
“In den 1000 Splittern dieser Erzählung, die weniger die Lebensfakten des bedeutendsten Singer/Songwriters der Welt nachzeichnet als dessen Mythologie, spiegeln sich Pop und Politik, die Geschichte Amerikas und jene des Kinos. Mit der traditionellen Form des Bio-Pics bricht der Regisseur radikal, folgt dem Prinzip der freien Assoziation und der Idee der Vervielfachung: Sechs Schauspieler stellen die Rollen dar, die Dylan öffentlich gespielt hat: den Dichter, Propheten und Outlaw, den Scharlatan und Elektro-Folkloristen, den christlichen Fundamentalisten und den Rock‘n‘Roll-Schmerzensmann.“ (tip) BHV, HH
Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels USA 2008, R: Steven Spielberg, D: Harrison Ford, Cate Blanchett
„Im neuen Indiana-Jones-Spektaktel, das im Jahr 1957 spielt, muss sich der Held mit bösen Sowjetrussen herumschlagen, angeführt von der schönen Irina Spalko (Cate Blanchett). Doch bald muss sich Jones einer größeren Macht stellen: Außerirdischen. Die Geschichte führt Jones und den jungen Mutt (Shia LaBeouf), von dem sich bald herausstellt, dass er Indys Sohn ist, nach Südamerika. Auf der Suche nach einem geheimnisvollen Kristallschädel, offenbar der Kopf eines Aliens, überstehen sie zahllose Verfolgungsjagden durch Dschungel und staubige Tempelruinen. Die Spezialeffekte, vor allem in den letzten 30 Minuten, erinnern dabei verdächtig an Bilder aus Spielbergs Science-Fiction-Filmen ‚Unheimliche Begegnung der dritten Art‘ und ‚E. T. – Der Außerirdische‘. Im Alter von 61 Jahren scheint Spielberg offenbar einige seiner größten kommerziellen Erfolge kombinieren zu wollen – mit durchwachsenem Ergebnis.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, OL
Die Insel der Abenteuer USA 2008, R: Jennifer Flackett, Mark Levin, D: Jodie Foster, Abigail Breslin
Ein kleines Mädchen, das alleine auf einer Insel gefährliche Abenteuer besteht und eine Erwachsene, die sich so hilflos gebärdet wie ein Kind. Solche Geschichten lieben Kinder, und man merkt es diesem Film in jeder Einstellung an, dass sich sowohl die Autorin der Vorlage wie auch die Filmemacher genau überlegt haben, wie sie ihr Zielpublikum am geschicktesten verführen können. Die kleine Nim lebt in einer paradiesischen Abenteuerwelt, und die kleinen Zuschauer müssen nie wirklich Angst haben, dass ihr oder ihrem Vater tatsächlich etwas Schlimmes passiert. Stattdessen werden Erwachsene von einem Kind in die Flucht geschlagen oder müssen etwas Ekliges essen, und sogar die Fürze eines digitalen Seehundes werden als taktische Waffe eingesetzt. Jodie Foster hat wohl noch nie so übertrieben agiert, aber bei der Slapstickrolle einer hilflosen Stadtneurotikerin ist genau dies auch angemessen. (hip) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
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Juno USA 2007, R: Jason Reitman, D: Ellen Page, Michael Cera
Ein Film über Teenager ohne pubertären Weltschmerz, Mobbing an der Schule, hilflose oder bornierte Eltern, Gewalt und Drogenexzesse. Alleine dadurch ist ,Juno‘ schon einer der originellsten amerikanischen Filme der letzten Zeit. Dabei ist der Film komisch, berührend, klug, charmant - und all dies mit einer ganz eigenen Gelassenheit. Denn auch wenn eine 16jährige ungewollt ein Kind erwartet, führt dies nicht unbedingt in eine Tragödie. Wenn sie so souverän, intelligent, schlagfertig und sympathisch wie die Titelheldin ist, können die neun Monate ihrer Schwangerschaft durchaus zu einer Komödie werden. (hip) HH
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Kirschblüten – Hanami Deutschland 2008, R: Doris Dörrie, D: Elmar Wepper, Hannelore Elsner
„‚Kirschblüten – Hanami‘ ist ein tieftrauriger und zugleich sehr beglückender Film über den Tod. Ein Verwaltungsbeamter, dessen Frau Trudi überraschend verstorben ist, bricht aus seiner bayerischen Heimat nach Japan auf – in ein Land, von dem Trudi zeitlebens geträumt hat. Neugierig und mit wieder erwachenden Sinnen erkundet er die fremde Kultur und erfährt dabei, wie stark die Liebe zu seiner Frau wirklich war. In ihrem bislang stärksten Film erzählt Doris Dörrie feinfühlig, lakonisch und bewegend von Verlust, Trauer und der Lebenslust im Angesicht des Todes.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL , KI
Kung Fu Panda USA 2008, R: John Stevenson, Mark Osborne
Po, der Panda, hat einen Traum – und damit auch ein Problem: Verfressen und schwergewichtig schuftet er in einem Nudelrestaurant, während er sich ganz dem asiatischen Kampfsport Kung-Fu verschrieben hat. In diesem Animationsfilm wird Po zum „Drachenkrieger“ bestimmt, der sein Heimatdorf vor der Rückkehr des schrecklichen Schneeleoparden Tai Lung bewahren soll. Sein Mentor und Kung-Fu-Meister Shifu sieht angesichts der auserwählten Panda-Kampfkugel eher schwarz, was dessen Siegeschancen angeht. Dynamische Animationen und charmante Charaktere werden beim jungen Publikum gut ankommen. (Rheinischer Merkur) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Küss mich bitte! Frankreich 2007, R: Emmanuel Mouret, D: Emmanuel Mouret, Julie Gayet
„Ein unverbindliches Rendezvous, an dessen Ende ein erbetener Kuss verweigert wird, löst eine Reihe ineinander verschachtelter (Film-)Erzählungen um große Gefühle, enttäuschte Erwartungen und falsche Hoffnungen aus. Eine ausgesprochen elegante Reflexion in Form einer dialogmächtigen Salonkomödie, die mit überzeugenden Darstellern die Abgründe der Emotionalität aufspürt und dabei immer wieder mit überraschenden Wendungen aufwartet, die den Blick in ständig neue Richtung lenken.“ (filmdienst) H, HB, HH, KI
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La Paloma. Sehnsucht. Weltweit Deutschland/Frankreich 2007, R: Sigrid Faltin “Denkt man in unseren Breitengraden an La Paloma, dann steht einem unwillkürlich das Bild vom blonden Hans mit dem Schifferklavier vor Augen. Doch die Regisseurin Sigrid Faltin hat für ihren Film Musiker, Plattensammler, Archivare und Musikwissenschaftler in aller Welt aufgesucht, welche die spannende Verbreitungsgeschichte dieses Welthits erläutern und vor allem auch die sehr unterschiedlichen Bedeutungen verdeutlichen, die das Lied in der Tradition bestimmter Länder mittlerweile einnimmt.Was den offensichtlich universellen Appeal des Songs ausmacht, erklärt schließlich der Hamburger Stimmungssänger Peter Fläschner: ,Alles was sich im Leben abspielt, ist in La Paloma enthalten.‘“ (tip) HH
Leg dich nicht mit Zohan an USA 2008, R: Dennis Dugan, D: Adam Sandler, John Turturro
„Überdrehte Komödie mit Adam Sandler, der den tödlichsten Agenten des Mossad spielt, der sich in New York als Friseur eine neue Existenz aufbaut, bis er von der Vergangenheit eingeholt wird. Nach „Chuck und Larry“ packt Adam Sandler erneut ein heißes Eisen an. Unterstützt von seinem langjährigen Weggefährten Dennis Dugan (Regie u. a. bei „Happy Gilmore“ oder „Chuck und Larry“) und Comedy-Produzent du jour Judd Apatow, wagt sich der Komödien-Superstar an die erste Slapstick-Komödie Hollywoods über den Nahost-Konflikt. Der gewohnt alberne Humor erhält durch die Thematik eine gewisse Sprengkraft, aber in erster Linie ist „Leg dich nicht mit Zohan an“ eine bunte, gut gelaunte Klamotte, die in alle Richtungen kräftig austeilt und jeder Form von Extremismus eine Absage erteilt.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI
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Mamma Mia! USA/Großbritannien 2008, R: Phyllida Lloyd, D: Meryl Streep, Pierce Brosnan
„Zu einer Hochzeitsfeier vor griechischer Traumkulisse erscheinen drei erwachsene Männer. Der Überraschungsbesuch bringt die Mutter der Braut in Erklärungsnot. Denn alle drei kommen als Vater ihrer Tochter in Frage. Zugeschnitten auf ein Publikum aus kleinen und großen Mädchen, ist „Mamma Mia!“ ein kreischbuntes Happening, in dem pausenlos Sekt getrunken und mit ständig wechselnder Garderobe getanzt wird. Unterlegt mit den schönsten Liedern von ABBA, wurde diese ans Bauerntheater erinnernde Story bereits zum erfolgreichsten Bühnenmusical aller Zeiten. Die Verfilmung hat dem Stoff nun jede Erinnerung an eine Samstagabend-Show aus den 70ern ausgetrieben. Was vor allem an den herausragenden Darstellern liegt - allen voran eine starke Meryl Streep. Wenn sie in der Rolle der einst so flippigen Brautmutter „The Winner Takes It All“ interpretiert, dann erhält der Discosong plötzlich tragische Tiefe. Und wenn Pierce Brosnan als einer ihrer Ex-Liebhaber zeigt, wie toll er nicht singen kann, fühlt man sich gerührt und nicht geschüttelt. Solche Momente sind es, die das Musical sehenswert machen.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Der Mond und andere Liebhaber Deutschland 2008, R:Bernd Böhlich, D: Katharina Thalbach, Birol Ünel
„Der Mond und andere Liebhaber“ verleiten Hanna (Katharina Thalbach) dazu, das große Glück zu suchen. In einem märchenhaften Tausch für eine Liebesnacht mit dem zärtlichen Gansar (Birol Ünel) muss die herzerweichend tapfere Frau über 50 mit den großen Augen und dem clownesk roten Mund nach und nach fast alles dem Schicksal opfern: Arbeit und Ersparnisse, Freunde und eine Tochter, schließlich gar einen Arm. Doch den Mut und die Lebenslust verliert sie nie. Regisseur Bernd Böhlich (“Du bist nicht allein“) übertreibt es zwar mit den Erzählsträngen und Schicksalsschlägen, als leidenschaftlicher Chronist ostdeutscher Sehnsüchte aber gelingt ihm erneut ein tragikomischer Spätsommernachtstraum.“ (Der Spiegel) HB, HH
Der Mongole Kasachstan/Deutschland 2007, R: Sergej Bodrow, D: Tadanobu Asano, Sun Hong-lei
„Der russische Filmemacher Sergei Bodrov (“Nomad“) schildert in seinem bildgewaltigen Historienepos den monumentalen Aufstieg des Mongolenführers Dschingis-Khan. Es ist der erste Film einer Trilogie, die in den kommenden Jahren vollendet werden soll. Die Handlung setzt im Jahr 1172 ein und erstreckt sich über mehr als 20 Jahre. Held ist der junge Temudgin (dargestellt vom japanischen Shooting-Star Tadanobu Asano aus „Zatoichi -- Der blinde Samurai“), der in dem Mädchen Börte seine große Liebe findet, dann aber von seinen Gegenspielern verraten und versklavt wird. Die blutigen Schlachtengemälde des Films sind imposant und eindrucksvoll und übertreffen in ihrem krassen Realismus vergleichbare Szenen aus „Alexander“ oder „Königreich der Himmel“. Als Epos funktioniert der Film vorzüglich, zumal ihn die kraftvollen Landschaftsbilder oft wie einen östlichen Western wirken lassen.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, K
Die Mumie - Das Grabmal des Drachenkaisers USA 2008, R: Rob Cohen, D: Brendan Fraser, Jet Li
„Dritter Film um die Abenteuer eines Archäologen-Ehepaares: Diesmal wird der chinesische Drachenkaiser (samt seiner Terrakotta-Armee) wieder zum Leben erweckt und erweist sich als nicht weniger machthungrig als die Mumie des Pharao. Neben einigen visuell eindrucksvollen Momenten bietet der Film bewährtes Popcornkino, angerührt aus Fantasyelementen, Verfolgungsjagden, Pyrotechnik und Humor.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Mumien 3D - Geheimnisse der Pharaonen USA 2007, R: Keith Melton
„Die 40-minütige Geschichtsstunde läuft in ausgewählten IMAX-Kinos.“ (Cinema) HB
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39,90 (Neununddreißigneunzig) Frankreich 2007, R: Jan Kounen, D: Jean Dujardin, Jocelyn Quivrin
„Werber sind koksende Hedonisten ohne Rückgrat, und wir sind alle käuflich. Jan Kounens Adaption des französischen Bestseller-Romans von Frédéric Beigbeder bleibt der Botschaft ihrer Vorlage treu. Das Problem ist nur, dass der Zuschauer dabei mit auf der Strecke bleibt. Kounens rauschhafter Ästhetik-Overkill bringt hier und da ein paar hübsche Ideen hervor, ernüchtert aber auf Dauer und ist ähnlich komplex und stimulierend wie eine Joghurt-Reklame. Der Hauptdarsteller Jean Dujardin mimt das charismatische Ekel sehr überzeugend, kann aber auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es dem Film wie schon dem Buch an einer einnehmenden Geschichte mangelt und an Charakteren, die mehr als Stereotypen sind.“ (critic.de) H, HB, HH, HL, KI, OL
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Om Shanti Om Indien 2007, R: Farah Khan, D: Shahrukh Khan, Arjun Rampal
“,Om Shanti Om‘ ist einer der unterhaltsamsten Bollywoodfilme dieses Jahrzehnts. Doch noch wichtiger: Es ist seit langem eine der schönsten Hommagen an das Kino und an Bollywood im Speziellen. Alle paar Jahre braucht es einen Film, der das zelebriert, was wir am Kino und an Bollywood lieben. Zu viele solcher Werke und man kriegt einen Überdruss. Aber ,Om Shanti Om‘ kommt genau zur rechten Zeit und fackelt ein Feuerwerk der Filmreferenzen ab, zitiert jeden nur erdenklichen Bollywood-Stil und lässt die Magie hochleben, die uns zu Fans macht. Wenn etwa Shahrukh Khan während der Ballade ,Aankhon Mein Teri‘ am Rockzipfel seines Idols hängen bleibt und wir mit ihm mitschwelgen in einer Stimmung zwischen Traum, Realität und Trance, dann vermittelt das genau das Gefühl, das gutes Kino und das Verehren eines Stars haben kann. Es versetzt uns in Ekstase.“ (molodezhnaja) HH
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Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe Deutschland 2008, R: Leander Haußmann, D: Tom Schilling, Maruschka Detmers
„Robert Zimmermann heißt wie Bob Dylan, weil seine Eltern sich zu Bob Dylans Musik kennen gelernt haben. Die Musik im Film ist aber von der Berliner „Kultgruppe“ Element of Crime. Und die Story selbst orientiert sich schwer am noch kultigeren „The Graduate“ von Mike Nichols. Die Verfilmung von Gernot Grickschs Erfolgsroman zeigt jede Menge Irrungen und Wirrungen in der Liebe - Robert Zimmermann hat also allen Grund, sich zu wundern. Die filmische Umsetzung jedoch ist - abgesehen vom Beginn mit einer Egoshootersequenz - recht konventionell, ja fast schon altbacken geraten.“ (Filmering) H, HB, HH, HL, KI, OL
S
Sankt Pauli - Rausgehen. Warmmachen. Weghauen. Deutschland 2008, R: Joachim Bornemann
„Dokumentarfilm, der die Geschichte vom Bau der Südtribüne am Hamburger Millerntor mit dem 2007er Aufstieg des Regionalligisten in die 2. Bundesliga kombiniert. Fan-Film der frei von tieferer Recherche St.-Pauli-Bilder und Eindrücke aus dem Jahr 2007 kombiniert und dabei auch die wichtigsten Demos im Stadtteil nicht vergisst. Nur für Pauli-Fans interessant.“ (tip) HH
Selbstgespräche Deutschland 2007, R: André Erkau, D: Maximilian Brückner, August Zirner
„Selbstgespräche“ zu führen grenzt in dieser Komödie an Arbeitsverweigerung: Der Film spielt in einem Callcenter. Unter der Leitung eines freundlichen Despotenkämpft ein Dutzend Angestellter um die Kunden am anderen Ende der Leitung und einen Rest Selbstachtung. Das ist naturgemäß nicht immer lustig, aber doch über weite Strecken erstaunlich unterhaltsam. Die Kapitalismuskritik kommt dagegen eher beiläufig daher: Undercover-Reporter Günter Wallraff, der im vergangenen Jahr selbst in einem Callcenter recherchierte, ist in einer Statistenrolle zu sehen.“ (Der Spiegel) H, HB, HH
Sex and the City – The Movie USA 2008, R: Michael Patrick King, D: Sarah Jessica Parker, Kim Cattrall
„Wo sind die Dildos und Bonmots, die zynischen Sprüche, männermordenden Kommentare, politisch unkorrekten Seitenhiebe, die tabulosen, rasant-sinnlich gefilmten Sexszenen? Überhaupt: Wo ist New York? Dieser Film könnte überall spielen, die Stadt der Städte, in der Serie stets die Fünfte im Bunde, hat nur eine Nebenrolle abbekommen. Natürlich geht es auch im Film um Labels und Liebe, alles ist sogar noch eine Nummer größer als im TV, ein Festival der Nobelmarken, Traumschuhe, Traumkleider, Traumtaschen. Doch Sarah Jessica Parker, Kristin Davies, Kim Cattrall und Cynthia Nixon sind keine Singles mehr, sondern gefangen in ihren Beziehungen, ziehen nicht mehr durch die Bars und Clubs, sondern kreiseln nur noch um sich selbst. Und das ist eben selten witzig.“ (Der Tagesspiegel) H, HB, HH, HL, KI
So ist Paris Frankreich 2008, R: Cédric Klapisch, D: Juliette Binoche, Romain Duris
„Ein junger Mann (Romain Duris) betrachtet die schönste Stadt der Welt voller Abschiedsschmerz, weil er leider an einem Herzfehler zu sterben droht: Das ist die melodramatische Grundsituation dieses tatsächlich hinreißenden Films, den der kitscherprobte Regisseur Cédric Klapisch (“L‘Auberge Espagnole“) im Original hübsch größenwahnsinnig einfach „Paris“ genannt hat. Juliette Binoche spielt die herbe, aber großherzige Sozialarbeiterschwester des kranken Helden, die anbetungswürdige Mélanie Laurent dessen Traummädchen aus dem Haus gegenüber in dieser erstaunlich leichtfüßigen Patchwork-Story über das Leben, Lieben und Sterben in der großen Metropole. Der wahre Hauptdarsteller ist natürlich Paris selbst. Dem gelingt es ohne große Mühe, im Kino noch ein bisschen besser auszusehen als in der Realität.“ (Der Spiegel) BHV, H, HB, HH, HL, KI
Star Wars: The Clone Wars USA 2008, R: Dave Filoni
„George Lucas schlägt das „Star Wars“-Kapitel über die Klonkriege neu auf ---als markiges, rein digitales Kriegsspektakel mit den bekannten Helden der Saga. “Dieser Krieg ist ein Patchwork aus bislang nicht erzählten Geschichten“, so Lucas. Und so ist dieser Film auch nur der Auftakt zu weiteren Episoden, die als CGI-animierte TV-Serie folgen sollen. Die Effekte und der moderne Look sind durchaus spektakulär. Gewöhnungsbedürftig ist es dagegen, die Helden der Realfilme als animierte Charaktere auf eine ziemlich sparsame Mimik reduziert zu sehen. Die 114 Minuten des Films vergehen dank der Dominanz der Kampfsequenzen dennoch wie im Fluge.“ (Cinema) BHV, DEL, HB, HH, KI
Still Life China/Hongkong 2006, R: Jia Zhang-Ke, D: Han Sanming, Zhao Tao / Originalfassung mit Untertiteln
“Vor dem Hintergrund des größten Staudamm-Projekts der Welt am Jangtse-Fluss in China, dem über eine Million Menschen weichen mussten, suchen ein Tagelöhner und eine besser gestellte Frau nach ihren jeweiligen Ehepartnern. Die Erlebnisse der Figuren aus ganz unterschiedlichen sozialen Schichten vermitteln Einblicke in die extrem widersprüchliche Lage der Menschen in der aufstrebenden Wirtschaftsmacht. Die ruhige, sorgfältige Kameraarbeit, deren ästhetischer Reiz in starkem Kontrast zum Elend der einfachen Bevölkerung steht, schafft einprägsame Bilder von metaphorischer Qualität, große Panoramen der Zerstörung ebenso wie phänomenologisch genaue Beobachtungen.“ (filmdienst) HB
Superhero Movie USA 2006, R: Craig Mazin, D: Drake Bell, Sara Paxton
„Superhero Movie“ parodiert die „Spider“-, „Super“- und „Batman“-Filme, bisweilen pfiffig, manchmal platt, stets voller Lust an pubertärer Blödelei. Produzent David Zukker, Großmeister der Genreparodien (“Die nackte Kanone“), lässt einen bleichen Teenager (Drake Bell) nach einem Libellenstich zum Superhelden mutieren, der von seinen eigenen Kräften überfordert ist. Auch wenn Allzweckwaffe Leslie Nielsen mit gewohntem Witz den Onkel des Helden spielt, zündet nur jeder dritte Gag des Drehbuchautors und Regisseurs Craig Mazin, so dass das komödiantische Dauerfeuer allzu oft verpufft.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Sweet Mud Israel/Deutschland 2006 , R: Dror Shaul , D: Ronit Yudkevitz, Tomer Steinhof
„Sweet Mud - Im Himmel gefangen“ fühlt sich der israelische Junge Dvir, seit er erkannt hat, dass niemand seiner psychisch labilen Mutter Miri hilft. Der paradiesische Kibbuz seiner Kindheit entpuppt sich im Jahr seiner Bar-Mizwa als ein Hort herzloser Individuen, denen jeder Anlass recht ist, um Andersartige aus ihrem sektenähnlichen Kollektiv auszuschließen. Die israelisch-deutsche Koproduktion könnte eine schmerzlich-schöne Coming-of-Age-Geschichte sein, wenn Regisseur Dror Shaul nicht überall Schuldige für die Misere seines zwölfjährigen Helden suchen würde.“ (Der Spiegel) HH
T
Three Burials Of Melquiades Estrada USA/Frankreich 2005, R: Tommy Lee Jones, D: Tommy Lee Jones, Barry Pepper / Originalfassung mit Untertiteln
“Als Schauspieler ist Tommy Lee Jones ein Typ, der kein Wort zu viel sagt, und deswegen gibt es auch wenig Grund, bei seinem Regiedebüt ,Three Burials - Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada‘ etwas anderes zu erwarten. Worauf man allerdings nicht gefasst sein konnte, ist der Umstand, dass es sich dabei um einen der beeindrukkendsten Filme der letzten Zeit handeln würde. Die Geschichte von Freundschaft, Rache und Einsamkeit im amerikanisch-mexikanischen Grenzgebiet ist von einer Originalität und Kraft, die es durchaus mit Jones‘ schauspielerischer Präsenz aufnehmen kann - der Mann ist vor und hinter der Kamera die Wucht.“ (Frankfurter Allgemeine) HB
U
Underdogs Deutschland 2007, R: Jan Hinrik Drevs, D: Thomas Sarbacher, Clelia Sarto
„Ein wegen Totschlags verurteilter Häftling wird gegen seinen Willen in ein Resozialisierungsprogramm aufgenommen, bei dem Hundewelpen zu Blindenhunden ausgebildet werden sollen. Zunächst wehrt er sich vehement, eine Bindung zu dem Hund aufzubauen, doch irgendwann obsiegt die Zuneigung zu dem Vierbeiner. Eine trotz komödiantischer Züge ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Gefängnisalltag, die Klischees weitgehend vermeidet.“ (filmdienst) BHV, H, HB, HH, KI
Der unglaubliche Hulk USA 2008, R: Louis Leterrier, D: Edward Norton, Liv Tyler
„Der unglaubliche Hulk“ wird grün, wenn er rotsieht. Der Choleriker unter den Marvel-Comic-Helden, der sich bei Stress in ein Ungetüm verwandelt, wütet nun schon zum zweiten Mal über die Leinwand. Weil Regisseur Ang Lee die Fans mit seiner verspielten „Hulk“-Adaption vor fünf Jahren enttäuschte, soll nun Action-Experte Louis Leterrier für Schwung sorgen. So hetzt der Regisseur den von Edward Norton verkörperten Helden in packenden Verfolgungsjagden durch brasilianische Favelas, stattet dann aber auch den Gegenspieler (Tim Roth) mit übernatürlichen Kräften und ungesunder Hautfarbe aus. Da wird die Leinwand so grün, dass nur noch ein Gastauftritt des „Shrek“-Helden fehlt. Doch unglaublich ist auch dieser „Hulk“ nicht, eher unglaubhaft: dann jedenfalls, wenn sich die Monster mit digitalen Fäusten die digitalen Köpfe einhauen. Immerhin begreift der Zuschauer die Botschaft: Wer das Böse besiegen will, darf nie die Wut verlieren.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL
Unsere Erde – Der Film Großbritannien/Deutschland 2007, R: Alastair Fothergill, Mark Linfield
„‚Unsere Erde‘ ist die wohl aufwendigste Naturdokumentation aller Zeiten, eine epische Expedition zu den letzten Paradiesen des Planeten. BBC-Regisseur Alastair Fothergill (‚Deep Blue‘) zeigt kleine und große Eisbären, Löwen auf Elefantenjagd, Paradiesvögel im Liebesrausch, wasserscheue Paviane und todesmutige Entenküken beim Jungfernflug – aber keine Menschen. Nur die Stimme von Ulrich Tukur gibt dem Zuschauer ein paar Fakten an die Hand, aber in der Regel sprechen die spektakulären Bilder für sich: Zoologie als wahres Kinowunder.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL
Unter Kontrolle USA/Deutschland 2008 , R: Jennifer Chambers Lynch, D: Pell James, Julia Ormond
„Zwei FBI-Agenten fahnden in der Provinz nach einem Serienkiller und treffen auf Psychopathen in Uniform. Jennifer Chambers Lynch drehte mit „Unter Kontrolle“ ihren zweiten Kinofilm. Und der Einfluss ihres Vaters ist unverkennbar: Die Konfrontation der FBI-Lackaffen mit den Dorfpolizisten etwa könnte direkt aus David Lynchs Kultserie „Twin Peaks“ stammen. Doch amüsante Momente bleiben die Ausnahme: Das Puzzle, das sich vor den Augen des Zuschauers zusammensetzt, ist beklemmend und verstörend. Erst in den letzten zehn Minuten verliert die Regisseurin die Kontrolle und zeigt perverse Grausamkeit in unnötiger Ausführlichkeit. Dann wird ihre bitterböse Gewaltstudie zur Zumutung - bis zum gnadenlosen Finale. Sogar Produzent David Lynch war damit nicht ganz einverstanden.“ (Cinema) H, HB, HH
Urmel voll in Fahrt Deutschland 2007/08, R: Reinhard Klooss, Holger Tappe
„Zu seinem Geburtstag bekommt der Dino Urmel ein Panda-Mädchen als ‚Schwesterchen‘ geschenkt, mit dem er sich zunächst gar nicht versteht. Doch dann verschlägt es die beiden auf eine Insel, wo sie es mit den verschlagenen Betreibern eines Vergnügungsparks zu tun bekommen. Als ihr Verschwinden bemerkt wird, setzen ihre Freunde einen Suchtruppe in Bewegung. Temporeiche, kindgerechte Zeichentrick-Geschichte, die in anrührenden Szenen vom Wert wahrer Freundschaft erzählt und sich gleichzeitig bemüht, die Hauptfigur des Kinderbuchautors Max Kruse einem Modernisierungsprozess zu unterziehen.“ (filmdienst) BHV, H, HB, HH, KI, OL
W
Wallace & Gromit - Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen Großbritannien 2005, R: Steve Box, Nick Park
Wenn Gromit die Augenbraue hebt, ist dies eine Meisterleistung in minimalistischer Schauspielkunst. Schon in den drei vorhergegangenen Kurzfilmen war es erstaunlich, wie viel Leben und Persönlichkeit die Filmemacher ihren Knetfiguren in der zeitraubenden Fleißarbeit der Stop-Motion-Technik einhauchen konnten. Die Frage war nur, ob der käsesüchtige Erfinder Wallace und sein stummer, besonnener Hund auch einen abendfüllenden Spielfilm tragen würden. Dies ist nun den beiden Regisseuren Steve Box und Nick Park eindrucksvoll gelungen:. Die Geschichte vom schrecklichen Riesenkaninchen wird mit soviel Fabulierfreude und Witz erzählt, dass jeder Sekunde des Films prallgefüllt mit Pointen, komischen Details und Filmzitaten ist. (hip) HB
Die Welle Deutschland 2008, R: Dennis Gansel, D: Jürgen Vogel, Frederick Lau
„Rainer Wenger ist Lehrer an einem deutschen Gymnasium. Er soll in einer Projektwoche das Thema Autokratie durchnehmen. Die Klasse bezweifelt, dass eine Diktatur wie in Nazideutschland heute noch möglich wäre. Der Lehrer beginnt spontan ein Experiment. Die Schüler müssen ihn fortan mit Herr Wenger ansprechen, bei jeder Wortmeldung aufstehen, gerade sitzen. Die Klasse macht mit und nimmt die Regeln der nächsten Tage mit wachsender Begeisterung auf: eine Uniform, ein Logo, ein gemeinsamer Gruß. Dennis Gansel verfilmt zum ersten Mal für das Kino ein schulisches Experiment, das der Geschichtslehrer Ron Jones 1967 an einer kalifornischen Highschool durchführte.“ (cinefacts) HB, KI
X
XXY Argentinien/Spanien/Frankreich 2007, R: Lucía Puenzo, D: Inés Efron, Ricardo Darín
„‚XXY‘ erzählt von den ersten erotischen Schritten der 15-jährigen Alex, der das seltene Geschick zuteil wurde, nicht nur zweigeschlechtlich geboren, sondern auch von den Eltern zur Freiheit erzogen worden zu sein. Als die zurückgezogen an der Küste lebende Familie von einem befreundeten Chirurgen, dessen Frau und ihrem 16-jährigen Sohn besucht wird, fordert Alex‘ scheues und zugleich forsches Begehren das familiäre und sexuelle Rollenverständnis sämtlicher Mitglieder der Hausgemeinschaft heraus. Der ruhige und spannungsreich inszenierte Debütfilm der Argentinierin Lucía Puenzo ist nicht nur ein Plädoyer für das Selbstbestimmungsrecht Intersexueller, sondern vor allem eine zärtliche Studie über die menschliche Sehnsucht nach Vollkommenheit.“ (Der Spiegel) HH
Z
Zurück im Sommer USA 2008, R: Dennis Lee, D: Ryan Reynolds, Julia Roberts
“Zurück im Sommer“ bietet die seltener gewordene Gelegenheit, Julia Roberts auf der Leinwand zu sehen. Allerdings ist ihre Rolle als warmherzige Matriarchin in Dennis Lees Spielfilmdebüt über eine problembeladene US-Familie eher klein ausgefallen. So wird der Zuschauer vor allem mit dem selbstmitleidigen Geschwafel der anderen Clanmitglieder konfrontiert. Allen voran nerven der karikaturenhaft fiese Vater (Willem Dafoe) und der ach so missverstandene Sohnemann (Ryan Reynolds), der seine verkorkste Kindheit aufarbeiten will. Im Ernst: Wer kann sich schon beschweren, wenn Julia sich einst lächelnd über seine Wiege gebeugt hat?“ (Der Spiegel) BHV, H, HB, HH, HL, KI, OL
Zusammen ist man weniger allein Frankreich 2007, R: Claude Berri, D: Audrey Tautou, Guillaume Canet
“,Zusammen ist man weniger allein‘ singt ein Hohelied auf die Wohngemeinschaft und ihre Kraft, Menschen aus ihrer Einsamkeit zu befreien und die Grenzen zwischen den Generationen zu überwinden. In Claude Berris Verfilmung von Anna Gavaldas Romanbestseller richten sich die magersüchtige Camille, der stotternde Philibert und der übellaunige Franck in den vier Wänden, die sie sich teilen, aneinander auf. So entsteht vor den Augen des Zuschauers eine wundersame Trutzburg gegen die Kälte der Großstadt. Oft charmant, manchmal etwas gefällig, doch mit durch und durch sympathischer Verve lässt Berri nichts unversucht, den Singles dieser Welt Mut zu machen.“ (Der Spiegel) HH