Sportstadt Hamburg: Meister im Schönreden
Das Rothenbaum-Turnier in Hamburg verliert den Status als Masters-Turnier und versinkt damit in der Bedeutungslosigkeit. Keine internationalen Tennis-Stars mehr, keine TV-Übertragungen und keine Tennis-Touristen. Wobei Letzteres noch das geringste Problem für Hamburg ist: Dieses Jahr kamen sowieso nur noch rund 94.000 Tennisfans ins Stadion am Rothenbaum. Das sind weniger Zuschauer, als der HSV an zwei durchschnittlichen Nachmittagen in der Fußball-Bundesliga zusammenbringt.
KOMMENTAR VON KLAUS IRLER
Was dem Hamburger Senat aber richtig weh tut, ist der Imageschaden, den das Ende des Traditionsturniers bedeutet. Das erklärte Ziel, Hamburg international als „Sportstadt“ zu positionieren, ist zur Lachnummer geworden: Erst kam die gescheiterte Olympiabewerbung Hamburgs, dann die Nachricht, dass die Sportstättensanierung im Volkspark Altona finanziell abspecken müsse, dann das Hick-Hack um die Bewerbung für die Universiade, die der Senat voraussichtlich aus finanziellen Gründen zurückziehen wird.
Der Abschied des Masters-Turniers aus der Stadt wird zu einem weiteren Sargnagel für das Projekt „Sportstadt“. Rührend wirkt es, wenn die Behörde nun auf die Bewerbung für die Schwimm-WM 2013 verweist. Bei den Meisterschaften im Schönreden 2008 jedenfalls ist Hamburg schon mal vorne mit dabei.
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