hamburg heute : Rhythmus der Hafenstädte
Das 21. Capoeira- Summermeeting endet heute mit einer Veranstaltung im Knust
Wer in den vergangenen zwei Tagen durch Altona flanierte, hätte durchaus die Chance gehabt, Zeuge tänzerischer Akrobatik zu werden.
Auf Einladung des in Hamburg lebenden Meisters Paulo Siqueira sind Capoeirameister, Schüler und Fans aus allen Ecken und Enden der Welt in die Hansestadt gekommen und haben traditionell ihr Summermeeting gefeiert. Seit 1988 wird die größte Capoeira-Veranstaltung außerhalb Brasiliens in Hamburg abgehalten.
Die Geschichte des Kampftanzes geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Der Überlieferung nach haben afrikanische Sklaven in Brasilien traditionelle Tänze mit kämpferischen Elementen weiter entwickelt. Da ihnen Kampftraining verboten war, nahmen die Tritte, Sprünge und Schläge einen tänzerischen Charakter an.
Vor allem in den großen Hafenstädten Rio de Janeiro, Salvador de Bahia und Recife war die Kampfkunst verbreitet.
1889 wurde das öffentliche Ausüben verboten. Der Kampftanz überlebte allerdings im Untergrund der Großstädte. Knapp 50 Jahre später hob der damalige Diktator Vargas das Verbot wieder auf und unternahm erste Versuche, den Tanz als nationale Sportart zu etablieren. Seine Begeisterung wurde durch eine Darbietung des Meisters Bimba entfacht, der die Bewegungen mit Elementen aus dem Jiu-Jitsu verknüpfte.
Wer die besten Capoeirista beim Tanzen sehen möchte, kann dies bei der „1st Afro Asiatic Martial Arts Magic Night“ tun. Beim Höhepunkt des Summermeetings wird zu Afro Sound, Reggae, Soul und Funk auf der Bühne eine Performance aus Capoeira, Kung Fu, Breakdance und Afro Dance geboten. JUL
Knust (Ex-Schlachthof), Neuer Kamp 30, Beginn 20 Uhr