: Politik entdeckt Modedroge
Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) will schärfer gegen den Missbrauch sogenannter tilidinhaltiger Schmerzmittel vorgehen. „Man hat Tilidin viel zu lange nicht als Droge wahrgenommen“, sagte die Senatorin dem Spiegel. „Wir haben das Problem unterschätzt.“ Vor allem Jugendliche schlucken das Opioid laut dem Magazin wegen seiner berauschenden Nebenwirkungen. Es wirke euphorisierend, könne aber auch aggressiv und abhängig machen. Weil zumeist türkisch- und arabischstämmige Jugendliche mit den typischen braunen Fläschchen aufgegriffen werden, spricht von der Aue von einer „Droge für die Parallelgesellschaft“. Laut einem Test in der Jugendstrafanstalt in Plötzensee sei Tilidin nach Cannabis die am meisten konsumierte Droge hinter Gittern. DDP