Nur Kitsch am Checkpoint

Der frühere Kultursenator Thomas Flierl (Linke) hat „die bisher einseitig touristisch-kommerzielle Orientierung“ am früheren alliierten Grenzübergang Checkpoint Charlie als „problematisch und geschmacklos“ kritisiert. Die „merkwürdigen Aktionen“ von vermeintlichen amerikanischen und russischen Soldaten, die sich dort gegen Bezahlung gemeinsam vor einer Nachbildung des amerikanischen Kontrollhäuschen fotografieren lassen, seien eine Zumutung und eigentlich blasphemisch, also eine Verhöhnung. Kein Mensch könne daraus mehr erkennen, „wer hier eigentlich auf welcher Seite stand“, sagte Flierl wenige Tage vor dem 47. Jahrestag des Mauerbaus am 13. August 1961. Flierl setzt sich für eine „dauerhafte und angemessene Gedenk- und Informationsstätte“ ein, wie sie nach den Plänen der Kulturverwaltung in den künftigen Wohn- und Geschäftshäusern an der Ecke Zimmer- und Friedrichstraße eingerichtet werden soll. Außerdem forderte er Informationspavillons entlang der früheren Sektorengrenze. DPA