: Zeit für Experimente im Innovationscamp
In einem „Innovationscamp“ können Kinder und Jugendliche ohne Zeitdruck an technischen Problemen tüfteln
Zum zweiten Mal bieten diese Woche die Universität und die private Jacobs University Bremen (JUB) in den Sommerferien ihr „Innovationscamp“ für Kinder und Jugendliche an. Eine Woche lang tüfteln 45 Neun- bis Siebzehnjährige – darunter sechs Mädchen – von morgens bis nachmittags an „intelligenter Sportkleidung“ und Robotern, Am Freitag präsentieren sie ihre Ergebnisse auf einer „Innovations-Show“.
Nicht alle, die gerne mitgemacht hätten, können wegen der begrenzten Teilnehmerzahl dabei sein. „Wir haben keine Werbung gemacht und hatten sofort 60 Anmeldungen“, sagt der Projektkoordinator Henning Brandt von der Arbeitsgruppe „Digitale Medien in der Bildung“ an der Universität Bremen. Die meisten Kinder kommen aus Bremen und Umgebung, aber es gibt auch Teilnehmer aus Stuttgart und anderen Städten.
In diesem Jahr müssen alle die 189 Euro für Kursgebühren, Unterkunft, Rund-um-die-Uhr-Betreuung und Verpflegung selbst zahlen, denn außer einer Mini-Spende von 500 Euro fand sich anders als im Vorjahr kein Sponsor. Finanziell sei das Camp eher ein Minusgeschäft, sagt Brandts Kollege Andreas Birk, Professor für „Electrical Engineering and Computer Sciences“ an der Jacobs-University, auch der akademische Nutzwert halte sich derzeit noch in Grenzen. „Wir tun hier was Gutes für die Welt“ lautet seine Antwort auf die Frage, warum sie die Projektwoche dennoch veranstalten würden. Und: Der „Technologieneutralität“ der Deutschen wolle er etwas entgegen setzen, formuliert er freundlich. Er hoffe, dass sich das Konzept des Innovationscamps langfristig auch auf Schulen übertragen ließe.
So sieht es auch der Diplom-Informatiker Henning Brandt, der selbst Physik und Mathematik auf Lehramt studiert. Das besondere am Innovationscamp sei, dass die Kinder Zeit zum Ausprobieren hätten und nicht nach 45 oder 90 Minuten zum nächsten Fach wechseln müssten. Außerdem könnten sie offen experimentieren: „Im Physik-Unterricht steht das Ergebnis schon vorher fest.“ eib
Ausführlicher Bericht folgt