: Genmais schleicht sich ein
Greenpeace warnt vor verunreinigtem Saatgut
Konventionelles Mais-Saatgut in Deutschland enthält nach Greenpeace-Angaben zum Teil genveränderte Bestandteile. In neun von 438 untersuchten Proben seien genveränderte Organismen gefunden worden, teilte die Umweltorganisation mit. In vier Fällen habe es sich sogar um illegalen Genmais gehandelt. Die neun verunreinigten Proben stammen aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg.
Greenpeace beruft sich auf die dortigen Landesbehörden und befürchtet eine schleichende Ausbreitung der genveränderten Pflanzen. Zwar gelte in der EU ein Reinheitsgebot für Saatgut, demzufolge herkömmliche Sorten nicht mit genetisch veränderten vermischt werden dürfen. Es gebe aber Bestrebungen, das Gebot zugunsten von Grenzwerten abzuschaffen. Brächten Landwirte ein zu 0,1 Prozent verunreinigtes Saatgut auf ihren Äckern aus, würden pro Hektar etwa 100 Gen-Pflanzen wachsen. In den Proben lag der Anteil der Beimischungen bei maximal 0,16 Prozent.
Die Folgen von verunreinigtem Saatgut zeigten sich laut Greenpeace 2006. Zwei US-Reissorten waren damals mit illegalem Gen-Reis vermischt worden und verunreinigten die gesamte Langkornreisernte in den USA. Bis heute dürfen die beiden betroffenen Reissorten in den USA nicht angebaut werden. DPA / TAZ