Weihrauch zum Rauchergottesdienst

betr.: Höchste Richter bestätigen strenges Rauchverbot“, taz vom 13. 8. 08

Das genussvolle Rauchen des einen ist der Horror des anderen. Dabei geht es immer nur um Tabakrauch. Von den Abgasen der Autos, den qualmigen Einflüssen diverser Industrieanlagen für die Arbeiter etc. ist weniger die Rede – Kommerz geht halt vor (Genuss).

Doch was ist mit anderen rauchigen Gefahrenquellen? Eine zweijährige Studie unter 40 Tempelarbeitern in Thailand (in Ayutthaya und Samut Prakan) ergab, dass jenen, die mit Räucherstäbchen zu tun haben, Leukämie, Lungen- und Blasenkrebs drohen, denn: „Ein Räucherstäbchen erzeugt genauso viele krebserregende Chemikalien wie eine Zigarette“, so der Leiter dieser Studie, Manoon Ledchawengwong. Da drängt sich die Frage auf: Wie steht es mit dem Einfluss von Weihrauch? Denn diesem sind in der katholischen Kirche ja vor allem auch Messdiener, also oft Kinder, „voll Stoff“ ausgesetzt. Da können einige Weihrauchgeschichten erzählen. Auf Alkoholiker nimmt man ja inzwischen mit alkoholfreiem Wein Rücksicht – wie aber lässt sich der semipsychoaktive Weihrauch ersetzen? Oder sind Rauchvergiftungen im Namen des Herren zulässig? Darf der Weihrauch als einziger legaler Rauch Gläubige und Ungläubige gefährden? Oder sollte er nur noch für ausgewiesene „Rauchergottesdienste“ eingesetzt werden? WERNER PIEPER, Löhrbach im Odenwald