die anderen aus warschau über russland :
Rzeczpospolita schreibt: Georgiens Beispiel zeigt, dass die Westintegration vieler Staaten aus dem ehemaligen Ostblock zu spät in Erwägung gezogen wurde. Das hat zu lange gedauert. Wir haben die „historischen Ferien“ nicht genutzt – die kurze Zeit, als es im Osten keine gefährliche Großmacht wie Russland gab. Die von den westlichen Politikern bevorzugte Politik der netten Gesten gegenüber Russland – Schlittenfahrten, Saunabesuche und lukrative Verträge – hat versagt. Russland ist ein Staat, der unter jedem Vorwand seine Nachbarn angreifen kann. Einen solchen Staat lädt man nicht in die elitären Vereine ein und lässt ihn nicht leichte Geschäfte machen.
Gazeta Wyborcza kommentiert: Russland versucht den Eindruck zu erwecken, dass das heute machtlose Amerika und das unter Altersschwäche leidende Europa der aufstrebenden „Supermacht“ nichts anhaben können. Wir sind aber nicht machtlos. Gestrige Verluste an Moskauer Börsen zeigen, wie stark dieses Land vom Westen abhängig ist. Wie stark wir Russlands Verhalten beeinflussen können, hängt davon ab, ob Europa und Amerika solidarisch sagen, dass sie sich mit einer willkürlichen Teilung eines souveränen Landes nicht abfinden. Die Entscheidung über eine baldige Aufnahme Georgiens in den Nato- Partnerschaftsplan (MAP) wäre eine solche Antwort.