: Politkowskaja-Mord nicht gelöst
MOSKAU dpa ■ Bei einer Gedenkveranstaltung in Moskau für die im Oktober 2006 ermordete Journalistin Anna Politkowskaja haben rund 150 Teilnehmer eine völlige Aufklärung der Bluttat gefordert. „Erst 15 bis 20 Prozent des Verbrechens sind ermittelt“, sagte Vizechefredakteur Sergei Sokolow von der Nowaja Gaseta, für die Politkowskaja gearbeitet hatte. Die kremlkritische Redakteurin wäre am Samstag 50 Jahre alt geworden. Die angemeldete Veranstaltung mehrerer Bürgerrechtsgruppen im Zentrum der Hauptstadt sei von starken Sicherheitsvorkehrungen begleitet worden und ohne Zwischenfall geblieben, hieß es. „Wir wollen an eine bemerkenswerte Journalistin erinnern, die eine wesentliche Rolle im öffentlichen Leben des Landes spielte“, so die Veranstalter. Die wegen ihrer Reportagen aus dem Kriegsgebiet Tschetschenien bekannte Politkowskaja war vor ihrer Wohnung in Moskau erschossen worden. Ihr Mörder wurde bisher nicht gefasst. „Die Ermittlungen befinden sich im Endstadium“, hieß es von der Staatsanwaltschaft, die den Mörder in Westeuropa vermutet. Zugleich halten sich Spekulationen, dass die Spuren bis in den Kreml führen.