: Wowi will Gas geben
Regierender Bürgermeister hält am Zeitplan für Opernsanierung fest – trotz Stopp der Ausschreibung
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hält, obwohl das Vergabeverfahren gescheitert ist, am Zeitplan für die Sanierung der Staatsoper Unter den Linden fest. Der Zeitverlust müsse aufgeholt werden, forderte Wowereit am Montag im Abgeordnetenhaus. Damit setzte er die zuständige Senatsbauverwaltung unter Druck, denn das Vergabeverfahren wird neu ausgeschrieben. Die Oper soll von 2010 bis 2013 saniert werden. Im Juli war der Entwurf von Klaus Roth gestoppt worden, der einen völligen Umbau des Rokoko-Saals vorsah. Das gescheiterte Vergabeverfahren kostete laut Wowereit 175.000 Euro.
Der Regierende Bürgermeister, der auch für das Kulturressort verantwortlich ist, drückt nach dem heftigen Streit über die Neugestaltung aufs Tempo. „Muss denn die letzte Putte auch noch durchgeplant sein?“, fragte er im Kulturausschuss. Laut Wowereit beginnen am 2. Januar 2009 die Bauarbeiten am Schiller-Theater, das übergangsweise zum Quartier der Staatsoper werden soll.
Keiner der im Wettbewerb präsentierten Entwürfe für die Lindenoper sei in der Lage gewesen, den Denkmalschutz zu gewähren, betonte er. Er wäre beim Text der Ausschreibung nicht auf die Idee gekommen, dass dies der Fall sein könnte. Wegen eines möglichen Rechtsstreits nach dem Vergabeverfahren wollte sich Wowereit dazu nur zurückhaltend äußern.
Hitzig debattiert wurde im Ausschuss die Zusammensetzung der „Stiftung Berliner Mauer – Gedenkstätte Berliner Mauer“ und „Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde“. Ein Änderungsantrag der Fraktionen von CDU und FDP wurde abgelehnt. Die Gedenkstätte in der Bernauer Straße und die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde sollen künftig in einer Landesstiftung mit Bundesbeteiligung zusammengeführt werden und so eine gesicherte öffentliche Finanzierung erhalten. DPA