: Wege aus den Schlagzeilen
Ein Projekt in Neukölln fordert mehr Mitarbeit von Eltern mit Migrationshintergrund an der Erziehung ihrer Kinder
Eltern mit Migrationshintergrund sollen in Neukölln einen besseren Kontakt zu den Schulen bekommen, Väter das Gewaltproblem in den Familien lösen. „Jahrelang haben wir Fehler gemacht, weil wir nicht mit, sondern nur über die Menschen gesprochen haben“, sagte Kazim Erdogan vom Verein Aufbruch Neukölln bei der Projektvorstellung am Dienstag. „Generationen im Gespräch in Neukölln“ wird von mehreren Vereinen getragen und richtet sich an Eltern von schulpflichtigen Kindern. Von diesem Monat an sollen Väter und Mütter in ihrer Muttersprache über Erziehung und Bildung informiert werden. Gerade die vorschulische Erziehung der Kinder sei für Prägung entscheidend, so Erdogan.
Außerdem soll ein bestehender Gesprächskreis für Ehemänner und Väter mit Migrationshintergrund um weitere Gruppen ergänzt werden. Nach Aussage des Leiters der Landeskommission gegen Gewalt, Stephan Voß, ist gerade in Familien mit Migrationshintergrund männliche Gewalt ein großes Problem. „Wir müssen uns diesem geschlechtsspezifischen Aspekt stellen“, sagte Voß. Das Projekt läuft vom September 2008 bis Ende Juli 2009. Die Landeskommission stellt hierfür 46.000 Euro zur Verfügung. HVO