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Archiv-Artikel

… der Berliner? Weniger ängstlich sein

Im vergangenen Jahr noch bibberten und bangten die Berliner und belegten Platz 2 in der bundesweiten Angststatistik nach Sachsen-Anhalt. Jetzt ist die Hauptstadt nur noch Mittelfeld.

Das zeigt die Regionalauswertung der Studie „Die Ängste der Deutschen“, die die R+V Versicherung am Donnerstag vorstellte. Nur noch 44 Prozent der Berliner gaben an, große Angst vor der Zukunft zu haben. Im Vorjahr waren es 49, davor 55 Prozent. Die Großstädter werden einfach cooler, meint Rita Jakli, Sprecherin des Versicherungskonzerns.

Ansonsten decken sich die Sorgen der Hauptstädter weitgehend mit denen der übrigen Deutschen. Hohe Preise bereiten ihnen am meisten Unbehagen. Darüber hinaus gibt es typische Großstadtängste. Die Sorge um den Drogen- und Alkoholkonsum der eigenen Kinder ist um satte 11 Prozent gestiegen – auf dem Land scheint man da unbeschwerter.

Gesunken ist die Angst vor „Spannungen durch den Zuzug von Ausländern“. 33 Prozent fürchten sich davor – ein Rückgang um 20 Prozent. Auch das Vertrauen in die Politik scheint in Berlin zu steigen: Die traditionell grassierende Angst vor Überforderung der Politiker erreicht in diesem Jahr einen historischen Tiefststand. Warum? Weiß niemand.

Denn die Angaben haben einen Haken: Sie sind kein Stück repräsentativ. Regionalspezifische Aussagen bei bundesweit rund 2.460 Befragten „können Sie im Grunde vergessen“, so Pressefrau Jakli. „Aber die Journalisten wollen’s unbedingt.“ BERND KRAMER FOTO: REUTERS